Weltwetter-Übersicht

Heute mit dem Blick auf die Wetterentwicklung in Australien, in Afrika, in Asien sowie in Europa.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf deutliche Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

Australien
Der Sommer auf der Südhalbkugel ist zumindest vom Wetter her noch nicht gänzlich vorbei, doch bereits jetzt können die Australier einen historisch heißen Sommer 2012/2013 vermelden. Der Januar 2013 war der wärmste Monat auf dem fünften Kontinent seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahre 1910. In der Summe wurden an mehreren Tagen und in vielen Regionen neue Temperaturrekorde aufgestellt. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Durchschnittstemperatur des Sommers von 28,6 °C (Abweichung +1,1°C) ebenfalls einen Rekord darstellt. In einem Zeitraum von sieben Tagen lag der durchschnittliche Tageshöchstwert der Temperatur landesweit über 39°C. Der Sommer hatte seinen Höhepunkt während einer ausgeprägten Hitzewelle in der zweiten Dezemberhälfte und zu Beginn des Januars. Die höchste Temperatur wurde an der Station Moomba (im äußersten Nordosten von South Australia) gemessen – markante 49,6°C. Der bisherige Rekord stammte aus dem Jahre 1998.

Entwicklung
In der neuen Woche prognostizieren viele Modelle für große Teile Australiens reichlich Sonnenschein und verbreitet hohe Temperaturwerte. Schwerpunkt der spätsommerlichen Hitze werden die mittleren und nordwestlichen Landesteile sein. Kühlere Werte sind derzeit vor allem für die küstennahen Gebiete im Südwesten in Sicht. Dieser Umstand ist nicht untypisch, denn eben diese Region wird der gemäßigten Klimazone zugesprochen. Der Hauptteil Australiens wird eher dem äquatorialen, tropischen bzw. subtropischen Klima zugeordnet. An den Küsten im Osten und Norden sind deutlich mehr Wolken prognostiziert, dort treten kräftige Schauer und Gewitter auf.

Afrika
Viele Teile des südlichen und mittleren Afrikas hatten einen sehr warmen Januar vermeldet. Auch im Februar gab es mehrere Regionen, die von auffälligen sowie langandauernden Hitzewellen heimgesucht wurden. Am 27. Februar meldete die Wetterstation in Abu Na'ama (Sudan) ein Tagesmaxima von 44,5°C. Dieser Wert gilt als Rekord für den Monat Februar auf der gesamten Nordhemisphäre. Erst jüngst hatte die Hitzewelle auch Ghana erfasst, die Station Navrongo erreichte am 1. März sehr heiße 42,7°C. Natürlich gab es in diesem Winter auf der Nordhemisphäre auch Regionen mit unterdurchschnittlichen Temperaturen.

In der neuen Woche erwarten wir in der Mitte sowie in den südlichen Teilen Nordafrikas weiterhin hohe Temperaurwerte. Besonders im Norden von Marokko sowie in den küstennahen Regionen Algeriens sind von Montag bis einschließlich Mittwoch zeitweise kräftige Niederschläge möglich.

Asien, Vorderasien und Südostasien
Ungewöhnliche Wärme hatte erst vor kurzer Zeit die Arabische Halbinsel erfasst. Am 24. und 25. Februar sind teils über 39°C gemeldet worden, normal wären zu dieser Jahreszeit Höchstwerte um 29°C. Auch Südostasien und Südchina haben erst jüngst auffällig warme Witterungsphasen erlebt. Am 28. Februar meldete beispielsweise die Station Prome, Myanmar (Burma), 41,4°C.

Entwicklung
In der kommenden Woche bleibt es anfangs auf der Arabischen Halbinsel noch recht heiß. Ab Wochenmitte fließt dann zumindest in den Norden kühlere Luft ein. Am Rande einer Luftmassengrenze sind in einem schmalen Bereich von Iran bis hinein in die Westmongolei zeitweise ergiebige Niederschläge möglich. Warme Luft aus dem Süden trifft in den angesprochenen Regionen auf kalte Luft aus dem Norden.

Europa
Am Montag verstärkt sich der von den Britischen Inseln nach Mitteleuropa reichende Hochdruckeinfluss. Zwar sind in Osteuropa noch keine größeren Auswirkungen zu erwarten, aber vor allem über Westeuropa regeneriert sich der Hochkeil stetig. Die resultierend südliche bis südwestliche Höhenströmung wird sich zum Dienstag etwas verstärken, was in vielen Regionen Europas wärmere Luft zur Folge hat. Von Nordskandinavien bis Nordrussland bleibt es hingegen recht kalt. Auffällige Niederschläge sind im Bereich von Tiefdruckgebieten über den Azoren bis zum westlichen Mittelmeer möglich. Vor allem in Portugal und in Spanien und später auch in Italien können im Verlauf der neuen Woche kräftige Schauer und Gewitter nicht ausgeschlossen werden.