Weltwetter-Übersicht

Heute mit dem Blick auf das turbulente Wetter in Nordamerika sowie mögliche Wetterszenarien in Europa.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.

Nordamerika
Tiefdruckaktivität bestimmt derzeit und in den kommenden Tagen den Wetterablauf in vielen Regionen Nordamerikas. Nach dem Blizzard der letzten Woche stehen den Bewohnern der Ostküste erneut unruhige Zeiten bevor. Doch auch im Westen braut sich ein Sturm zusammen.

Westküste Nordamerikas: Ein Tiefdruckwirbel entwickelt sich aktuell über dem Golf von Alaska. Bis zum Montag soll sich das Tief auf seiner südlichen Zugbahn entlang der Westküste Nordamerikas verstärken und Sturmstärke erreichen. Dieser Sturm sammelt über dem Meer zusätzliche Feuchtigkeit an, daher sind besonders im äußersten Westen von Kanada sowie entlang der Westküste der USA kräftige Niederschläge und starker bis stürmischer Wind möglich. Zum Mittwoch zieht das System von Kalifornien nach Osten in Richtung Utah weiter. Bis Freitag verlagert sich das Tief dann weiter in Richtung Nordosten der Vereinigten Staaten. Die dazugehörigen Frontensysteme bringen am Mittwoch den mittleren, zum Freitag besonders den östlichen Bundesstaaten der USA verbreitet Regen und Schnee.

Ostküste Nordamerikas: Heute verstärkt sich ein Tief vor der Ostküste Kanadas. Mäßiger, teils starker Schneefall wird vor allem über dem östlichen Neuengland bis nach Neufundland erwartet. In diesen Regionen sind zudem schwere Sturmböen möglich. Am Montag soll sich ein anderer Wirbel über North Dakota verstärken, welcher mit seinen Niederschlagsfeldern am Dienstag und zum Mittwoch das Gebiet der Großen Seen bis in den Südosten von Georgia erfassen wird.

Europa
Zu Wochenbeginn verlagert sich ein Höhentief von Schweden bzw. Finnland her in Richtung südliche Ostsee, das dazugehörige Bodentief verstärkt sich zeitgleich. Die Frontensysteme erfassen am Montag von Norden her das Ostseeumfeld von Polen und Deutschland. Dynamische Hebungsprozesse fördern die Niederschlagsbildung und größere Druckunterschiede begünstigen auffrischenden Südwest- bis Westwind. In der Nacht zum Dienstag kommen die Niederschläge etwa bis in die Landesmitte von Deutschland und Polen voran. Besonders in Polen können dabei ergiebige Neuschneemengen erwartet werden. Aber auch im Nordosten Deutschlands sind in der Nacht zum Dienstag sowie am Tage selbst durchaus 3 bis 6 cm, stellenweise sogar um 10 cm nasser Neuschnee möglich (Schwerpunkt im Stau des Erzgebirges). Am Dienstag zieht die Front nach Süden ab, dahinter lassen die Niederschläge langsam nach, wobei sich von Norden her deutlich kältere Luft polaren Ursprungs manifestiert. Der äußerste Westen und Südwesten Deutschlands werden von dem Tief nur gestreift.

Ein weiteres recht wetteraktives Tief soll sich in der Nacht zum Dienstag über dem zentralen Mittelmeerraum südlich von Italien entwickeln und sich noch am Tage deutlich verstärken. Eingebettet in einer strammen Höhenströmung, begünstig durch die Feuchte und „Wärme“ des Meeres, können schauerartig verstärkte Niederschläge die Balkanhalbinsel und nachfolgend den Westen der Türkei erfassen. Stellenweise sind 25 Liter pro Quadratmeter innerhalb nur weniger Stunden möglich. Am Mittwoch wird sich das System schließlich über der Türkei abschwächen. Doch schon am Donnerstag und Freitag sind im Bereich des Mittelmeeres neue niederschlagsreiche Tiefdruckgebiete möglich.