Drei Wetter

Am heutigen Donnerstag befindet sich Deutschland "zwischen den Stühlen" mit drei Wetterzonen.

Wer heute eine große Strecke in Deutschland zurücklegt, der wird feststellen, dass sich das Wetter heute recht unterschiedlich gestaltet, je nach Region, in der er sich befindet. Mit unserem Tool Wetter unterwegs inklusive Routenplaner kann das jeder für sich ausprobieren.

Die Abb. 1 zeigt dabei ein Anwendungsbeispiel, für jemanden, der von Frankfurt an der Oder heute Mittag losfahren möchte mit Ziel Kleve am Niederrhein. Er wird bei trüb-grauem Himmel starten, während er auf der A2 der Sonne entgegen fährt, die er irgendwo in Sachsen-Anhalt das erste Mal zu sehen bekommen dürfte.

Auf dem Weg in Richtung Niedersachsen wird es dann immer freundlicher, zeitweise sind nur wenige Wolken zu sehen. Die Sonne allerdings dürfte am Abend in Nordrhein-Westfalen nicht mehr beim untergehen zu sehen sein, sie verschwindet eher vorher schon hinter dichteren Wolken. Bei der Ankunft in Kleve gegen 18 Uhr schneit es schon kräftiger, und es könnten die Straßen schon weiß und glatt sein.

Wie kommt es zu dieser Dreiteilung von Hochnebel, Sonne und Schnee (von Ost nach West gesehen)? Schauen wir uns dazu die aktuelle Wetterlage an, die in Abb. 2 dargestellt ist. Der Osten Deutschlands bekommt noch mildere und feuchte Luft von dem Mittelmeertief Reinhold über Polen herangeführt. Dieses Tief ist allerdings im Auflösungsstadium. Deutlich erkennt man das Zwischenhoch, das sich nun durchsetzt in kalter Polarluft (blau-weiße Färbung). Von Westen her nähern sich dagegen Ausläufer des ehemaligen Schneesturms in den USA, das nun mit seinem Kern zwischen Island und Schottland angekommen ist.

Die drei Wetterzonen
Die feuchte Luft, die sich unter Hochdruckeinfluss nun zur Ruhe setzt, sorgt zunächst für eine hohe Neigung zu Nebel und Hochnebel nach Osten hin. Dies ist auch gut zu sehen an dem speziellen Infrarot-Satellitenbild von 5:15 Uhr am heutigen Donnerstagmorgen in Abb. 3, dort sind Nebel und Hochnebel in gelber Farbe verstärkt dargestellt. Im Westen erkennt man auch bereits die höhere Bewölkung des heranziehenden Tiefs.

Dieser Hochnebel muss sich zunächst auflösen. Dies klappt von Westen her nur teilweise und wird für die Sonne immer schwieriger, je mehr es nach Osten hin geht. So wird es wohl vielerorts in den Gebieten östlich von Elbe und Saale sowie im Osten Bayerns trüb-grau bleiben, dort kann auch vereinzelt Schneegriesel oder sogar Nieselregen fallen.

Am freundlichsten ist es in einem breiten Streifen zwischen Schleswig-Holstein, dem östlichen Niedersachsen, Hessen und Westthüringen bis ins Schwäbische und in weiten Teilen Bayerns (Abb. 4). Gebietsweise kann sich dort zwar auch noch zäher Nebel halten, meist setzt sich im Tagesverlauf aber die Sonne durch, und es bleibt trocken.

Im Westen dagegen wird es nach Aufheiterungen im Tagesverlauf wolkiger, und nachfolgend kommt Schnee auf, der am Abend etwa das Ruhrgebiet, den Westerwald und den Hunsrück erreicht hat. Ganz im Westen kann der Schnee in tiefen Lagen sogar in Schneeregen oder Regen übergehen, da mildere Luft folgt. Dort ist also vermehrt mit Glätte zu rechnen. In der kommenden Nacht kommt der Schnee dann noch etwas, aber nicht mehr viel weiter nach Osten voran. Wer unterwegs ist, der kann sich mithilfe unserer App stets auf dem aktuellen Stand in Sachen Wetter vor Ort halten.