Asteroid 2012 DA 14
Noch nie seit Beginn regelmäßiger Himmelsbeobachtungen ist ein Asteroid der Erde so nahe gekommen wie der Asteroid 2012 DA 14. Er wird uns am 15. Februar sogar näher sein als einige Wettersatelliten. Glücklicherweise ist eine Kollision ausgeschlossen. Aber wo und wann kann man ihn beobachten?
Näher als geostationäre Satelliten
Der Name des Asteroiden hängt dem Datum seiner Entdeckung zusammen, dieses war der 22. Februar 2012. Astronomen sahen ihn mit ihren Instrumenten im Rahmen des La Sagra Sky Survey Programms in einem Observatorium, das sich in einer Höhe von 1.700 Metern in der Nähe der Stadt Granada befindet. Dieser Asteroid mit einer Größe von nur 45 Meter im Durchmesser konnte nur deswegen entdeckt werden, weil der Beobachtungsort im Südosten Spaniens einer in Europa ist, der die geringste Lichtverschmutzung aufweist - also die wenigsten störenden Effekte durch Stadt- oder Straßenbeleuchtung, etc.
2012 DA 14 wird dabei am erdnächsten Punkt nur noch 27.700 km von der Erdoberfläche entfernt sein - so nah wie noch nie ein Asteroid seit Aufzeichnungsbeginn der NASA war. Er wird damit näher sein als zum Beispiel die geostationären Satelliten Meteosat-9 und -10, die unsere Satellitenbilder liefern. Diese müssen in einer Höhe von etwa 35.800 km über der Erde sein, damit sie mit einem festen Punkt auf der Erdoberfläche mitkreisen können, also geostationär sind.
Die Astronomen kennen die Bahn des Asteroiden so gut, um mit Sicherheit ausschließen zu können, dass der Asteroid mit der Erde kollidiert. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist auch kein Satellit gefährdet, da 2012 DA 14 in einer Höhe genau zwischen geostationären und den wesentlich niedriger fliegenden polumlaufenden Satelliten an der Erde vorbei fliegt.
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Kann man Asteroiden 2012 DA 14 beobachten?
Der Zeitpunkt der erdnächsten Passage ist für uns Beobachter in Europa günstig, nämlich in der Dunkelheit um 20:24 Uhr am Freitag, dem 15.02.2013. Allerdings ist der Himmelskörper nicht besonders hell und mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Mit einem guten Fernglas oder noch besser Teleskop könnte er aber für geübte Beobachter zu sehen sein. Er wird gegen 20:40 Uhr im Osten aufsteigen und zwei Stunden später das Sternbild des Großen Wagens erreicht haben, bis dahin ist er allerdings deutlich dunkler.
Neben seiner recht hohen Geschwindigkeit und Helligkeit ist das größte Beobachtungsproblem die voraussichtliche Bewölkung, die wir an diesem kommenden Freitag erwarten. Denn ab Donnerstag zieht ein Tief von Nordwesten her unter Abschwächung auf Deutschland zu. Es wird mit seinen Ausläufern (Abb. 2) wohl allenfalls für geringe Niederschläge, wohl aber für dichte Bewölkung sorgen.
In den meisten Vorhersagemodellen sind allenfalls örtliche Wolkenlücken auszumachen (Abb. 3). So muss man entweder auf sein Glück hoffen oder besser im Internet nach Möglichkeiten suchen, den Asteroiden verfolgen zu können (ein guter Ausgangspunkt hierfür ist Asteroidwatch von der NASA). Statistisch ist ein Vorbeiflug in der Größe von 2012 DA 14 so nahe an der Erde übrigens alle 40 Jahre zu erwarten, eine Kollision alle 1.200 Jahre.