Weltwetter-Übersicht

Heute mit dem Blick auf mögliche Wetterszenarien in Nordamerika, Europa sowie Südostasien und Afrika.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.

Nordamerika
Ein markanter Langwellentrog über Kanada erstreckt sich bis weit hinein in den Nordosten der Vereinigten Staaten. Der Kaltluftkörper über dem mittleren bzw. dem östlichen Kanada zeigt sich sehr stabil. Die Großwetterlage begünstigt dabei vor allem heute und zu Beginn der neuen Woche Kaltluftvorstöße sowie kanadische Winterstürme, auch „Alberta Clippers“ genannt, die nicht nur Teile von Kanada sondern auch große Gebiete im Nordosten der USA betreffen können. Jeder Vorstoß kalter Luft variiert dabei in Größe, Dauer und Hauptniederschlagsregion. Zieht ein solcher Wintersturm schnell, so mangelt es oft an Feuchtigkeit aufgrund der Entfernung zum Golf von Mexiko. Der Großteil von den kanadischen Winterstürmen bringt meist nur leichten Schneefall, welcher nördlich des jeweiligen Tiefs deutlich an Intensität gewinnt. Gelegentlich werden diese Stürme aber auch deutlich robuster, da sie sich kurz vor dem Atlantischen Ozean verstärken. In diesem Fall können die Tiefs starken Schneefall, quasi in letzter Minute, entlang der atlantischen Küste produzieren. Ein „Clipper“ kann sich demnach auch erst sehr spät zu einem wahren „Schneemonster“ entwickeln.

Heute zieht ein solcher Sturm von den Großen Seen in Richtung der Ostküste Kanadas, vielerorts wird mit winterlichen Straßenverhältnissen gerechnet. Im Laufe der kommenden Woche wird besonders im Südosten Kanadas sowie im Nordosten der USA weiterhin mit kaltem Winterwetter gerechnet. Vielerorts ist es sogar deutlich zu kalt für diese Januardekade.

Europa
Auch in Europa ist es verbreitet zu kalt, denn ein markanter Langwellentrog sorgt auch dort für winterliches Wetter. An der Flanke des Troges können sich teils kräftige Tiefs entwickeln, diese können in der neuen Woche vor allem im Mittelmeerraum gebietsweise kräftige Niederschläge und stürmischen Wind hervorbringen. Auch in Russland sind kräftige Niederschläge möglich, besonders im Ural. Dort trifft trocken-kalte Luft aus dem Norden auf feucht-milde Luft aus dem Süden.

Südostasien und Australien
Das Wetterphänomen La Niña sorgt in Südostasien und in Teilen von Nordaustralien für ein erhöhtes Unwetterpotential. Besonders die hohen Wassertemperaturen des Pazifiks (Betroffen sind die obersten Wasserschichten mit Werten um 30°C) fördern die Entstehung kräftiger Schauer und Gewitter-Cluster. Da sich die Lage nicht wesentlich entspannt, sind auch in der neuen Woche kräftige Niederschlagsereignisse möglich mit Schwerpunkt im Nordosten Australiens sowie in Indonesien, aber auch auf den Philippinen sowie im Osten Chinas und in Teilen von Japan können ergiebige Niederschläge sowie auffällig hohe Windgeschwindigkeiten nicht ausgeschlossen werden.

Afrika
Eine Hitzewelle im mittleren Afrika lässt die Temperatur vielerorts auf 35, teils sogar auf über 40°C ansteigen. Eine Abschwächung der Hitze ist auch in der kommenden Woche nicht in Sicht. Wasserknappheit wird in vielen afrikanischen Staaten befürchtet.