Kaum Sonne in Deutschland
Der Januar begann sehr mild mit reichlich Wolken, Regen sowie Nebel – teils war es zum Monatsbeginn durchweg trübe. Einzelne Regionen haben über mehrere Tage hinweg die Sonne überhaupt nicht gesehen.
Ursache für das einheitliche Himmelsgrau bzw. die starke Bewölkung war die Großwetterlage. Zahlreiche Tiefdruckgebiete versorgten Mitteleuropa mit feuchter Luft vom Atlantik oder der Nordsee her. Zudem hat die Januarsonne nicht die Kraft, die Wolken und den Nebel verbreitet aufzulösen. Wer dem Wintergrau entfliehen wollte, musste oft hoch hinaus. Erst in Höhen oberhalb von 600 bis 800 Metern konnte man den Fixstern erblicken.
Im Verlauf des Monats gelangte vermehrt Kaltluft zu uns, doch die Wolkendecke blieb meist geschlossen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass in Deutschland bis zum heutigen Samstag, den 19.01.2013 nur etwa 3 bis 50 Prozent der für Januar üblichen Sonnenstunden erreicht wurden (im Vergleich zum internationalen klimatologischen Referenzzeitraum 1961-91). Spitzenreiter ist derzeit die Insel Sylt mit 24 Sonnenstunden - in Berlin und Cottbus kam die Sonne kaum zum Vorschein (nur etwa 180 Minuten).
Zum einen sorgte erst jüngst ein Höhentief für wolkenreiches Wetter und zum anderen konnte sich über einen längeren Zeitraum kein kräftiges Hoch über Skandinavien aufbauen. Aktuell hat es das skandinavische Hochdruckgebiet BIANCA nicht leicht, denn ein Tief über Rumänien schaufelt im Zusammenspiel mit dem Hoch von Osten her weiterhin viele Wolken nach Deutschland. Daher kann sich heute nur in wenigen Regionen die Sonne durchsetzten. Besonders begünstigt sind die Gebiete von Westmecklenburg über das südliche Schleswig-Holstein hinweg bis zur Wesermündung. Auch in NRW sowie in Teilen von Bayern (vor allem die östlichen Regionen) kann man den gelben Fleck zumindest zeitweise am Himmel beobachten.
Entwicklung
Am Sonntag stehen die Chancen auf zeitweiligen Sonnenschein im Norden nicht allzu schlecht. Im Süden sind besonders die Bayerischen Alpen begünstigt. Am Montag dominiert dann schon wieder verbreitet dichte Bewölkung, erst ab Mittwoch deuten sich mal größere Wolkenlücken an, als Gegenspieler hat die Sonne sich dann den Hochnebel und Nebel ausgesucht. Die Prognose bleibt demnach spannend, aber meist ist nur ganz vereinzelt mal ein längerer Sonnenspaziergang drin. Erst zum Monatsende hin suggerieren einzelne Modellberechnungen deutschlandweit etwas mehr Sonne.
Randnotiz - Gefahren durch Sonne?
Durch den flachen Einfallswinkel der tief stehenden Sonne besteht in den Morgen- und Abendstunden im Moment ein erhöhtes Unfallrisiko. Die meisten Unfälle wegen tief stehender Sonne geschehen im Herbst und im Spätwinter. In diesem Zeitraum steht die Sonne vor allem während des Berufsverkehrs tief, im Sommer dagegen finden Auf- und Untergang vor bzw. nach der Hauptberufszeit statt. Wenn man eine Sekunde von der Sonne bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h geblendet wird, legt man etwa 14 Meter zurück, ohne etwas zu sehen. Als Vorsichtsmaßnahmen wird die Reinigung der Scheiben von außen, aber auch von innen empfohlen. Auch Brillen mit polarisierten Gläsern helfen, das reflektierte und gestreute Sonnenlicht zu filtern.
Bilderquelle: paphotos.com