Unwetter in Jakarta
Einige Regionen Indonesiens haben durch langanhaltende Niederschläge aufgrund des Monsuns in den vergangenen Tagen enorme Niederschlagsmengen gemeldet. Am Donnerstag wurde die Metropole Jakarta, wo mindestens vier Menschen starben, von kräftigen Unwettern heimgesucht. Etwa 180 mm Regen konnten allein im Bereich der Millionenstadt gemessen werden. Im Moment ist mehr als die Hälfte der Stadtfläche überflutet.
Durch die schweren Regenfälle und Fluten haben mindestens 10.000 Menschen ihre Häuser verlassen müssen. Über 100.000 warten in der Region noch auf Hilfe. Das Wasser stand teils zwei Meter hoch in den Straßen. Zwangsläufig kamen Pendler nicht zur Arbeit, selbst der Flughafen wurde von der Stadt abgeschnitten. Viele Menschen seien auf die Häuserdächer geflohen und warteten auf Rettung. Andere hingegen weigerten sich ihre Wohnungen zu verlassen. Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono besuchte noch am Tage mit seinem Führungsstab die Überschwemmungsregion.
Mehr als ein Drittel der Stadtfläche von Jakarta (etwa 10 Millionen Einwohner) liegen unter dem Meeresspiegel. Diesem Umstand verschuldet, wird es wohl mehrere Tage dauern bis sich die Hochwasserlage entspannt. Auch für den heutigen Freitag werden kräftige Schauer erwartet. Trotz der enormen Regenmengen in Indonesien sei die Zahl der Obdachlosen in diesem Fall nicht annähernd so schlimm wie bei den Überschwemmungen im Jahr 2007.
Meteorologisch kann man die derzeitigen kräftigen Niederschläge dem Wetterereignis La Niña zusprechen. Vom Passatwind wird warmes pazifisches Oberflächenwasser bis weit nach Südostasien vorangetrieben. Dies begünstigt die Entstehung kräftiger mesoskaliger Gewitterzellen. Sogenannte Multizellen-Cluster (Zusammenschluss mehrerer Superzellen) können in dieser Region mehr als 100 Liter Regen in wenigen Stunden produzieren.