Weltwetter-Übersicht

Heute mit Blick auf die Hitzewelle in Australien, die Kälte in Indien sowie ein Sturmfeld in Vorderasien.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.

  1. Australien
    Große Teile Australiens leiden weiter unter den Folgen der extremen Hitzewelle und der hohen Buschbrandgefahr. Auf der Insel Tasmanien flohen bereits hunderte Einwohner und Touristen vor Wald- und Buschbränden. Tausende sitzen jedoch auf der Insel fest, da durch das Feuer mehrere Straßen unpassierbar geworden sind. Feuerwehr und Rettungskräfte sind im Dauereinsatz.

    Aber nicht nur auf Tasmanien, sondern in ganz Australien ist die Feuerwehr wegen der extremen Hitze in Alarmbereitschaft. Das Risiko weiterer Buschbrände sei angesichts der hohen Temperaturen und teils starken Winde landesweit enorm hoch, warnten die Behörden. Vielerorts wurden in den vergangenen Tagen Rekordtemperaturen erreicht. So ist an der Küste der Großen Australischen Bucht in dem kleinen Ort Eucla am 3. Januar die Rekordtemperatur von 48,2°C gemessen worden (vgl. Abbildung 4). Sogar in der 1500 km entfernten Westküstenstadt Perth war es mit Temperaturen über 40°C in den letzten 80 Jahren nicht so heiß.

    Anhand der Abbildungen 1 bis 3 wird deutlich, dass auch in den folgenden Tagen die Temperaturen über dem Modellklima prognostiziert werden, also extreme Abweichungen durchaus möglich sind. Zudem sind dringend notwendige Niederschläge kaum in Sicht. Nur schwache Tiefausläufer könnten Tasmanien im Laufe der neuen Woche streifen und für leichten Regen sorgen. Doch die Regenmengen scheinen nur sehr gering zu sein. Gleichzeitig frischt dann auch wieder der Wind auf, wodurch die Flammen schwer kontrollierbar sind. Die Situation bleibt also angespannt.
     
  2. Indien
    Erst am Freitag berichteten wir an dieser Stelle über die Kältewelle im Norden Indiens, die auch noch über das Wochenende anhält. Selbst zu Beginn der neuen Woche zeigt der EF-Index im Norden des Landes ungewöhnlich kalte Temperaturen, die stark von den Normalwerten abweichen (Index -1). Im Verlauf der Woche schwächt sich die Kältewelle aber voraussichtlich ab, wobei sich die Temperaturen allmählich wieder den langjährigen Normalwerten nähern, wahrscheinlich aber noch leicht darunter verharren (vgl. Abbildung 3).
     
  3. Nordafrika/Vorderasien
    Im Norden Ägyptens sowie von Israel über Jordanien und Saudi Arabien bis zum Persischen Golf wird zum Wochenbeginn ein starkes Sturmfeld prognostiziert (vgl. Abbildung 5). So sind an der Südflanke eines Tiefs über der Türkei und Syrien am Montag Sturmböen, teilweise auch schwere Sturmböen möglich (vgl. Abbildung 6). Damit besteht örtlich die Gefahr von Sand- und Staubstürmen.

    Auf der Rückseite des Tiefs wird dann sehr kühle Luft in die Region gelenkt, womit die Temperaturen deutlich unter den Durchschnittswerten sinken (vgl. Abbildung 3).