Extremwetter in den USA

Schneestürme und Tornados sorgten in vielen Teilen der USA an Weihnachten für chaotische Verhältnisse.

Nicht überall war Weihnachten so mild wie bei uns. In den USA gab es über die Feiertage teils schwere Stürme mit dutzenden Tornados, die den Süden und Mittleren Westen der USA lahmlegten. Hunderttausende Menschen verbrachten die Festtage ohne Strom. In einigen Regionen sorgten Schneestürme für Rekordschneemengen an Weihnachten.

Über 30 Tornados sorgten für einen Blackout
Nordamerika gelangte an Weihnachten in den Einflussbereich eines ausgedehnten langwelligen Höhentroges, der von Kanada her Polarluft bis weit in den Süden der USA lenkte. Verstärkt wurde das ganze noch durch ein kräftiges Randtief, welches am 1. Weihnachtsfeiertag an der Südflanke des Höhentroges über die Bundesstaaten Texas, Louisiana, Alabama und Mississippi von West nach Ost zog. In der Abbildung 2 wird die Druckverteilung mitsamt Niederschläge ersichtlich. Die Abbildung 3 zeigt dazu die unterschiedlichen Luftmassen, wo eine scharfe Grenze zwischen kalter Polarluft und warmer Subtropikluft erkennbar ist.

An dieser Grenze bildeten sich heftige Gewitter, aus denen nach Medienangaben insgesamt 34 Tornados hervorgingen. Laut CNN sei dies bisher die höchste Zahl an einem Weihnachtstag. Schwere Verwüstungen waren die Folge, u.a. knickten etliche Strommasten um, was einen Blackout auslöste. Mehr als 200.000 Menschen waren ohne Licht und Heizung. Es wird vermutet, dass es eine Woche dauern könnte, bis die Versorgung der zahlreichen Haushalte wieder vollständig hergestellt ist.

Am 2. Weihnachtsstag dann heftige Schneestürme
Anhand der Abbildung 4 wird deutlich, welche extremen Unterschiede in Teilen der USA auch am 2. Weihnachtsfeieratag geherrscht haben müssen. Während in Florida Maximalwerte von knapp 30°C erreicht wurden, herrschte in Minnessota teils strenger Dauerfrost. Interessant ist aber genau der Übergangsbereich zwischen der Frostluft im Nordwesten und der deutlich milderen Luft im Südosten.

Das Tief zog also weiter in Richtung Nordosten, wodurch auf der Rückseite sich heftige Schneefälle bilden konnten. Begleitet wurden diese durch Windgeschwindigkeiten bis 75 km/h. Innerhalb kürzester Zeit waren die Straßen mit Schnee bedeckt. Für Illinois, Indiana, Ohio und den Nordosten sprach der nationale Wetterdienst Blizzard- und Sturmwarnungen aus.

In Richtung Ostküste, dort wo die Kaltfront auf die warme Luft traf, gab es heftige Gewitter mit Starkregen und örtlichen Überflutungen.

Einen halben Meter Schnee an nur einem Tag

Gestern zog dann das Tief allmählich über die Neuenglandstaaten nach Kanada ab, brachte jedoch zwischen New York und den Großen Seen noch Schneefälle und Glatteisregen, verbunden mit kräftigem Wind. Sogenannte Blizzards sorgten teilweise für 40 bis 60cm Neuschnee an nur einem Tag.

So fielen gestern in Montreal innerhalb von nur 6 Stunden 29 cm Schnee, so dass die Gesamtschneehöhe heute um 06 Uhr UTC am Flughafen in Montreal 40 cm betrug. Bevor das Tief aufzog, lag in den Neuenglandstaaten sowie im Südosten Kanadas nur eine dünne Schneedecke von ein paar Zentimetern.