Dezemberbilanz bisher

Sehr unterschiedlich präsentiert sich die bisherige Wetterbilanz für den Dezember in Deutschland.

Das Wetter der letzten Tage war gefühlt eher novembertypisch als winterlich. Zum Beginn des Dezembers sah das noch ganz anders aus: Da lag der Tiefdruckschwerpunkt über Skandinavien und auf der Rückseite strömte kalte Luft zu uns, die den ersten Wintereinbruch brachte.

Dabei entstand deutschlandweit eine geschlossene Schneedecke, was für Anfang Dezember relativ ungewöhnlich ist. Selbst in direkter Nordseenähe sowie am Oberrhein lagen wenige Zentimeter von der weißen Pracht. Durch die entstandene Schneedecke und die klaren Nächte konnten die Werte in den strengen Frostbereich fallen: So meldete die Wetterstation in Lübeck mit -13,4°C am 8.12. einen neuen Rekordwert für die erste Dezemberdekade. Dieser Wert ist umso höher einzuordnen, werden an dieser Wetterstation schon seit 1890 Temperaturen aufgezeichnet. Auch in anderen Teilen Deutschlands wurden Dekadenrekorde erreicht, so zum Beispiel in Görlitz mit -15,8°C  (Messungen seit 1951). In der zweiten Monatsdekade wurde an der Wetterstation München/Flughafen mit -20,2°C ebenfalls ein neuer Rekord erreicht, jedoch besteht diese Wetterstation erst seit 1992.

Milderung in der zweiten Dekade
Mit der großen Kälte war es dann ab Mitte des Monats vorbei und im Südwesten des Landes sorgten atlantische Tiefausläufer für Höchstwerte im zweistelligen Bereich. Damit war die Schneedecke im Flachland rasch Geschichte. Stattdessen regnete es teils recht kräftig und bis jetzt wurde in einigen Regionen im Südwesten schon das Monatssoll für den Dezemberniederschlag erreicht. Auf der Zugspitze gab es sogar schon satte 175 Liter Niederschlag, was ebenfalls dem Dezembersoll entspricht.

Im Nordosten deutlich, im Südwesten nur leicht zu kalt
Die Temperaturabweichung beträgt aktuell im Nordosten des Landes etwa -1 bis -3K zum langjährigen Mittel, im Südwesten sind es etwa 0 bis -1K. In den folgenden Tagen könnten sich die Unterschiede zwischen dem trocken-kalten Nordosten und dem nassen, aber nicht so kalten Südwesten noch vergrößern, denn die Wettermodelle zeigen eine Grenzwetterlage quer über Deutschland an (wie gestern berichtet).