Weitere Wetterentwicklung
Westeuropa genießt in diesen Tagen außergewöhnlich mildes Wetter. Am Wochenende wurden am Mittelmeer vielerorts 20°C, in Nordfrankreich, England und Westdeutschland verbreitet um 10°C erreicht. Damit liegen die Werte in dieser Region um 5 Grad über der Norm (siehe Abb. 1). Die milde Luft breitete sich bis nach Skandinavien aus, so dass in Südschweden Tauwetter einsetzte. An der norwegischen Atlantikküste erreichte die Temperatur durch Föhneffekte 10°C.
Ganz anders erlebte der Osten Europas das Wochenende. Verbreitet gab es dort Schnee- und Eisstürme, die entlang der Grenze zur milden Luft unvermindert anhielten. Inzwischen sind gebietsweise große Schneemengen zusammen gekommen, so beispielsweise im östlichen Rumänien mit über 50 cm. Im östlichen Polen gab es 5 bis 10 cm Neuschnee. Dazu hielt der kräftige Ostwind an, der vom Schwarzen Meer bis zum Baltikum im Mittel Stärke 5 bis 6 erreicht, und das bei Temperaturwerten von teils unter -10°C (Abb. 2).
Die Hauptfront beeinflusst weiterhin Nordostdeutschland. Hier erreichte die Temperatur gestern teils nur Höchstwerte von 2°C, nachts gab es örtlich leichten Frost (Abb. 3). Somit konnte die Schneedecke nur zögernd abtauen, in Lindenberg bei Berlin wurden noch 8 cm gemessen.
Die Luftmassengrenze wird sich in den folgenden Tagen wieder nach Westen verlagern, da das osteuropäische Hoch nochmals die Oberhand gewinnt. Damit kann die Kaltluft wieder nach Deutschland eindringen und führt zu einem Temperaturrückgang auf Werte im Bereich des Dezembermittels (Abb. 4). Vor allem im Westen Deutschlands kann es dabei kräftig regnen, nach Osten hin ist Schnee dabei. Am kältesten wird es an der Ostsee, wo Dauerfrost erwartet wird.
Zu Weihnachten setzt dann aber mit hoher Wahrscheinlichkeit von Südwesten her deutliche Milderung ein. Das Osteuropahoch soll sich allmählich abschwächen, so dass atlantische Tiefs vermehrt nach Mitteleuropa vordringen können. Die Ensembleberechnungen des GFS und ECMWF zeigen dies nun übereinstimmend auch für den Osten Deutschlands. Allerdings dürfte die Milderung hier erst im Verlauf der Weihnachtstage einsetzen, so dass hier Schnee zu Weihnachten möglich ist. Im Westen Deutschlands ist die Wahrscheinlichkeit für Weiße Weihnachten dagegen sehr gering (Abb. 5).