Ex-Taifun BOPHA – Update

Nach drei Tagen mit Starkregen und Böen der Orkanstärke hat BOPHA die Philippinen verlassen.

Der ehemalige Supertaifun hat sich in den letzten 24 Stunden deutlich abgeschwächt und liegt heute mit seinem Zentrum über dem Südchinesischen Meer, circa 220 Seemeilen südwestlich von Manila.

In den letzten 12 Stunden verlagerte sich der Kern von BOPHA nur langsam weiter, mittlere Zuggeschwindigkeit etwa 10 bis 12 km/h, in Richtung West-Nordwest. Der Taifun wurde gegen Mitternacht vom JTWC (Joint Typhoon Warning Center) in der Kategorie 1 gelistet, demnach hatte BOPHA schon in der Nacht die niedrigste Taifunstärke erreicht. Dennoch betrug die mittlere Windgeschwindigkeit im Bereich des Taifuns auch heute noch 63 bis 104 km/h. Von einzelnen Wetterstationen wurden sogar Windspitzen von über 160 km/h registriert.

Der großräumige Wirbel richtete in den letzten drei Tagen vor allem im Raum der Philippinen enorme Schäden an. Durch Überflutungen, Schlammlawinen, einstürzende Häuser und durch umstürzende Bäume wurden zahlreiche Menschen getötet. Nach Medienangaben sind bisher mehr als 220 Menschen dem Taifun zum Opfer gefallen, Hunderte werden noch vermisst. Die Stadt New Bataan auf der südlichen Insel Mindanao wurde teils völlig verwüstet, eine Schlammlawine hatte dort mindestens 49 Menschen getötet. Zehntausende Menschen suchten in den letzten Tagen in den Notunterkünften Schutz vor BOPHA. Auf dem Land begaben sich viele Bauern in Höhlen oder befestigte Unterkünfte. Die vielen Bambus- und Holzhäuser waren dem Sturm einfach nicht gewachsen.

Inzwischen hat die philippinische Regierung vielerorts den Alarmstatus aufgehoben, allerdings gibt es weiterhin viele unzugängliche Regionen, darunter auch drei Großstädte. Das Militär muss mit schwerem Gerät die Schäden beseitigen und Rettungswege schaffen. Neben dem Wind führten auch die hohen Regenmengen zu katastrophalen Zuständen. Einige Wetterstationen meldeten 24-stündige Niederschlagsmengen von über 250 Liter pro Quadratmeter.
 
Taifun BOPHA ist in diesem Jahr der stärkste von den bislang 16 registrierten schweren Stürmen in der Region. Oftmals sind die Wirbelstürme gerade zum Ende einer Saison recht kräftig, da dann größere Temperaturunterschiede in der Atmosphäre herrschen. Im Durchschnitt werden pro Jahr 20 Wirbelstürme im Raum der Philippinen gesichtet.

Weitere Zugbahn und Einschätzung
Nachdem BOPHA die Philippinen hinter sich gelassen hat, kommt der Taifun nur langsam weiter nach Nordwesten bzw. Westen voran. Nach den neusten Berechnungen wird der Wirbel bis einschließlich Sonntag über dem Südchinesischen Meer verharren. Dabei soll er sich stetig abschwächen. Schon heute wurde er herabgestuft, derzeit ist BOPHA ein tropischer Sturm. Den Taifun-Status hat er somit verloren.