Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns an diesem Sonntag ein paar Regionen auf der Erde genauer an.
Europa
Kaltluft arktischen Ursprungs ist vom Norden Europas über die Britischen Inseln hinweg bis weit in den Süden von Spanien und Portugal vorangekommen. In etwas abgeschwächter Form sogar bis nach Nord- und Nordwestafrika. Am Samstagmorgen meldete die Wetterstation Djelfa (Algerien, auf etwa 1100 m Höhe gelegen) eine halbe Stunde mäßigen Schneefall. Es konnte sich vorübergehend eine geschlossene Schneedecke ausbilden. Am heutigen Sonntagmorgen gab es auch im Norden Algeriens vereinzelt ein paar Schneeflocken. Im Winter nicht außergewöhnlich, für die erste Dezemberdekade aber schon erwähnenswert. Ein Langwellentrog schwenkte in den letzten Tagen weit nach Süden aus und mit ihm auch die Polarfront. Diese großräumige Luftmassengrenze ist durch eine kräftige Höhenströmung gekennzeichnet. Der Kaltluftvorstoß der letzten Tage führte zwangsläufig zu Abweichungen vom Klimamittelwert, demnach ist es in vielen Regionen Europas zu kalt für Anfang Dezember. Besonders auffällig ist die Temperaturabweichung im mittleren Skandinavien sowie in Großbritannien und im Südosten Frankreichs.
In der neuen Woche bleibt Kaltluft für weite Teile Europas wetterbestimmend. Nur kurzzeitig können eingelagerte Tiefdruckgebiete etwas mildere Luft nach Mitteleuropa lenken. Auffällige Niederschläge sind in den kommenden Tagen besonders im Bereich einer Luftmassengrenze über dem östlichen Mittelmeer möglich. Intensiver Regen wird zum Mittwoch und Donnerstag entlang der östlichen Adria sowie im westlichen Griechenland angedeutet. Am Donnerstag und Freitag greifen die Niederschläge dann auf Teile der Türkei über. Auch Zypern, Syrien, der Libanon und Israel könnten am Donnerstag und Freitag in den Bereich kräftiger Schauer und Gewitter geraten.
Supertaifun BOPHA
Ein tropisches Tiefdruckgebiet verstärkte sich am Freitag, den 30.11.2012 über dem Seegebiet von Mikronesien (Westpazifik) zu einem Taifun. Am Samstag intensivierte sich der Wirbel weiter und wurde schließlich am heutigen Sonntag in die höchste Kategorie aufgenommen – einem Supertaifun. Am Dienstag wird dieses Ungetüm mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf die Philippinen treffen. Zwar soll sich BOPHA bis Mittwoch abschwächen, allerdings dauert die Unwettergefahr an, denn eine langsame Zuggeschwindigkeit sowie hohe Niederschlagsmengen bedeuten eine Gefahr für die gesamte Region der Philippinen - bis einschließlich Donnerstag bzw. Freitag. Es werden massive Schäden an der Infrastruktur durch Windböen von bis zu 280 km/h sowie durch Überschwemmungen im Küstenbereich befürchtet. Erst am Freitag soll der Sturm die Region verlassen.