Tornado in Portugal

Gestern richteten Unwetter im Süden Portugals schwere Schäden an. Mehrere Menschen wurden verletzt.

Während bei uns oft trübes und graues Novemberwetter herrscht, ging es gestern an der Algarve recht turbulent zu. Eine Unwetterfront brachte heftige Schauer und Gewitter. In der Algarve wurde sogar ein Tornado beobachtet. Mindestens 13 Menschen wurden verletzt, Häuser und Autos schwer beschädigt.



Verantwortlich für die schweren Unwetter war die Kaltfront eines Tiefs über dem Atlantik, die gestern Kurs auf die Iberische Halbinsel nahm. In den Mittagsstunden lag das kompakte Wolkenband schon über Portugal (vgl. Abb. 1). Doch die ersten Schauer griffen bereits am Morgen und Vormittag auf das Festland über, wie das Radarbild in der Abbildung 2 zeigt. Am Mittag und Nachmittag wurden sie dann heftiger, wie sich an den Intensitätsstufen in der Abbildung 2 schon erahnen lässt. Örtlich kam es zu Starkregen mit kleineren Überflutungen.

Tornado wütet in der Algarve
Doch die größten Schäden richtete ein Tornado in der Ferienregion Algarve im Süden Portugals an. Dabei widmen wir uns zunächst einem Amateurvideo, das den Tornado sehr schön vor der Küste zeigt:

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Sehr gut ist hier der Rüssel zu erkennen unter einer rotierenden Wolke. Der Rüssel entsteht durch die sich abkühlende Luft im rotierenden Aufwindbereich der Gewitterwolke, die sich scheinbar kaum bewegt. Durch diese Abkühlung kommt es zur Kondensation, was den Wirbel sichtbar macht.

Ein weiteres Amateurvideo zeigt sehr beeindruckend, wie heftig der Tornado über dem Festland wütete, auch wenn die Aufnahmen teilweise etwas verwackelt sind:

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Schadensbilanz
Neben zahlreichen entwurzelten Bäumen wurden in den Bezirken Lagoa und Silves dutzende Häuser beschädigt. Zudem sind mehrere Fahrzeuge umgekippt, sogar ein Campingplatz blieb vom Sturm nicht verschont. Bisher seien 13 Menschen durch die Folgen verletzt worden, zwei von ihnen schwer.

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