Bilanz zu Sturm "Athena"

Gestern folglich zog der Sturm "Athena" über den Nordosten der USA hinweg, wie sah das genau aus?

Nach dem für die nordöstliche Region teils verheerenden Sturm „Sandy“ mit schweren Verwüstungen in einigen Küstenregionen zog nun Sturmtief "Athena" über das Gebiet hinweg. Dabei legte der Wind erneut kräftig zu und erreichte vereinzelt sogar orkanartige Böen. Das Problem war dieses Mal nasser Schnee, die Temperaturen sanken teils unter 0°C.

Aktuelle Situation
Immer noch kämpfen die Menschen in den betroffenen Regionen damit, ihr letztes Hab und Gut aus den zerstörten Häusern zu sammeln, andere warten noch immer darauf, dass der Strom wieder angestellt wird. An Aufbauen wird derzeit noch gar nicht gedacht. In Städten wie New York versuchen die Behörden, die Infrastruktur wieder in Gang zu setzen. Beinahe eine Million Menschen sind durch Stromausfälle betroffen. Mit den gesunkenen Temperaturen kommen damit ganz neue Probleme auf sie zu. Denn auch die Heizungen funktionieren oft noch nicht, an Kochen denken viele Menschen erst gar nicht. Der Grund dafür ist Sturmtief "Athena" (Abbildungen 1 und 2), der am Mittwoch und gestern an der Ostküste Neuenglands vorbeizog und kalte Polarluft aus Kanada heran führte.

Ein Sturm für die dunkle Jahreszeit
Dieser Sturm wird in den Medien und in der Literatur oft als "Nor’easter" bezeichnet. Dabei entwickelt sich diese außertropische Zyklone an der südlichen Ostküste und bewegt sich langsam nach Norden. Auf der Vorderseite dreht der Wind dabei auf Nord bis Nordost und bringt kalte Polarluft aus Kanada, damit verbunden sind teils kräftige Regen- oder Schneefälle, die im Zusammenspiel mit warmer sowie feuchter und kalter Luft entstehen. Einer der kräftigsten Nor’easter in den letzten Jahren war der Halloweenschneesturm von 2011, der in einigen Teilen Neuenglands über Nacht bis zu 50 cm Neuschnee brachte. Bäume knickten ein, und vor allem durch die Kälte starben dabei fast 40 Menschen.

Der jetzige Nor’easter weist, was die Regen- und Schneefälle angeht, zwar nicht so hohe Intensitäten auf wie der aus dem Jahr 2011, doch kommt er äußerst ungünstig für die von Hurrikan „Sally“ betroffenen Gebiete, da die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Infrastruktur gerade erst anlaufen.

Ausmaß
In den Nacht- und Morgenstunden des Donnerstags, 08.11., unserer Zeit erreichte der Sturm an der Nordostküste seinen Höhepunkt. Vielerorts wurden Sturmböen oder schwere Sturmböen gemeldet, zum Teil blies der Wind auch orkanartig (Abbildung 3 und 4). Dabei fielen innerhalb von nur zwölf Stunden örtlich fast 40 Liter pro Quadratmeter, oftmals als Schnee, so dass der Flughafen Newark um 13 Uhr unserer Zeit 13 cm Neuschnee meldete bei Temperaturen um 0°C (Abbildungen 5 und 6). Weitere Abbildungen (7 bis 10) zeigen Bilder von Annamarie Bloch, die in Woodbridge, Connecticut, nördlich von New Haven aufgenommen wurden (vielen Dank für die Fotos), dort fielen bis gestern Nachmittag unserer Zeit bis zu 30 cm Neuschnee. Wie es in der Region New York weitergeht, erfahren Sie hier.

Auswirkungen auf das Katastrophengebiet
Doch hat dieser Sturm zur jetzigen Zeit große Auswirkungen auf das Katastrophengebiet. Wo derzeit teilweise noch Chaos und eine schlechte Versorgungs- und Entsorgungslage herrschen und sich die Menschen in Notunterkünften oder auf der Straße aufhalten müssen, sind Temperaturen in der Nacht um oder unter 0°C ein großes Problem. Da Heizungen selbst in Manhattan noch immer zum Teil nicht funktionieren, müssen die Menschen frieren und wieder auf steigende Temperaturen hoffen.