Wintereinbruch in China

Ein früher Wintereinbruch überraschte die Menschen im Norden Chinas inklusive Peking

Ein ungewöhnlich früher Einbruch des Winters hat die chinesischen Behörden dazu veranlasst, die öffentlichen Heizungen außerplanmäßig früh in Betrieb zu nehmen. Touristen an der Chinesischen Mauer steckten im Schneesturm fest, drei japanische Bergtouristen kamen dabei ums Leben.

Der erste Wintereinbruch der Saison fand dabei vom vergangenen Samstag auf den Sonntag, 04. auf den 05.11.12 in Peking statt. In der Nacht zum Sonntag kam es dabei zu Schauern, nach Medienangaben sind bis Sonntagmorgen beinahe sechs Zentimeter Graupel gefallen. Vor allem im Norden des Verwaltungsgebietes Peking fielen mehrere Zentimeter Neuschnee. 

Neben Peking waren vor allem die Provinz Hebei rund um die Hauptstadtregion sowie Shanxi und die nördlich angrenzende Innere Mongolei betroffen. In Shanxi kam es zur Schließung von zehn Schnellstraßen,  betroffen war aber vor allem die Peking-Tibet Schnellstraße. Hier steckten zeitweise 1.000 Fahrzeuge im Schneesturm fest, 300 Beamte der Pekinger Polizei kamen dort zu Hilfe, um den Schnee von der Straße zu räumen:

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Winter im Norden Chinas
Obwohl recht früh in diesem Jahr, so ist dieser Wintereinbruch typisch für den Norden Chinas. Derartige Schneestürme entstehen, wenn sehr kalte Luft arktischen Ursprungs aus dem zentralasiatischen Hochland über die Mongolei nach Süden das Land erreicht. Während der Nordwesten dabei in den Wintermonaten daher sehr kalt und trocken verläuft (Urumchi, Mitteltemperatur im Januar -8°C), bekommt man es im Nordwesten häufiger mit teils kräftigen Schneefällen zu tun. In Heilongjiang, in der Inneren Mongolei nördlich der Chinesischen Mauer, sinken die Temperaturen zeitweise bis -40°C, und man bekommt den seltenen Anblick von Sanddünen, die von Schnee bedeckt sind.

Wie in diesem Fall entstehen Schneestürme, wenn auf der Vorderseite eines Kaltluftvorstoßes von Norden her Tiefs entstehen, die sich insbesondere dann verstärken können, wenn sie nordwärts über das Ostchinesische Meer ziehen. Wir sehen in Abb. 4, wie das Tief noch über dem Golf von Bohai mit dem teils frischem nördlichen Wind entsprechende Feuchtigkeit heranbringt, die zuvor mit der sehr kalten Festlandsluft zusammentreffen konnte. Zu diesem Zeitpunkt zu Beginn der Woche ging der Schnee in Peking bereits wieder in Regen über. Im Norden, besonders in den kleineren Dörfern, werden die Einwohner aber mit dem Schnee ab jetzt wieder zu kämpfen haben.

Wetter-Video von Peking