Weltwetter-Übersicht

Diesmal im Fokus ein Sturm vor der Küste Kanadas sowie intensive Niederschläge in Südeuropa.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die maximalen Windböen am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.

  1. Nordamerika
    Nordamerika liegt momentan im Einflussbereich eines ausgedehnten Langwellentrogs, wobei polare Luftmassen über Kanada in den Mittleren Westen geführt werden. Nachts herrscht dort häufig leichter Frost. Auch in den durch Hurrikan "Sandy" zerstörten Gebieten an der Ostküste der USA ist es für die Jahreszeit teilweise eher etwas zu kalt (vgl. Abbildung 2).

    Interessant ist aktuell vor allem die Entwicklung eines kräftigen Tiefs über dem Golf von Alaska. Schon der EF-Index in der Abbildung 1 zeigt in diesem Bereich stark positive Anomalien. An der Westküste kann es innerhalb der nächsten 24 Stunden demnach zu einem heftigen Sturmereignis kommen. Teilweise werden von den Modellen sogar orkanartige Böen, vereinzelt auch Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten über 120 km/h berechnet (vgl. Abbildung 3). Auch heftige Niederschläge sind zeitweise möglich, wie die Prognose der Niederschlagsmenge bis Dienstag 00 Uhr UTC in der Abbildung 4 zeigt.
     
  2. Europa
    Auch über Europa liegt momentan ein Höhentrog, der sich bis weit in den westlichen Mittelmeerraum erstreckt. Entlang der Tiefdruckrinne ziehen in den nächsten Tagen teils heftige Regenfälle von Spanien über Südfrankreich und den Alpen bis nach Osteuropa hinweg. Der EF-Index zeigt in dem Bereich die durchaus positiven Abweichungen zum Modellklima. Insbesondere in einigen Bergtälern können die Pegel kleinerer Flüsse stark ansteigen, so dass sie womöglich örtlich über die Ufer treten und zu kleinräumigen Überschwemmungen führen. Auch Sturmböen können bei der Wetterlage nicht ausgeschlossen werden.

    Auf der Vorderseite wird warme Luft vor allem in den östlichen Mittelmeerraum gelenkt, wodurch dort die Temperaturen vorübergehend stark ansteigen (vgl. Abbildung 2, siehe auch Wetternews von Samstag).
     
  3. Arktis
    Bleiben wir bei der Temperatur, so fallen bei einem Blick in die Abbildung 5 stark positiv abweichende Temperaturwerte im Bereich der Arktis auf. Das liegt zum einen an dem Höhentrog über Europa und zum anderen an einem Hochdruckgebiet über Asien. So wird mit einer südlichen Strömung verhältnismäßig milde Luft zur Barentssee und Karasee geführt.