Oktober 2012

Wie so oft in diesem Jahr war auch der Oktober ein Monat der Extreme mit einigen neuen Rekorden

Der Oktober zeigte sich sowohl golden als auch winterlich in diesem Jahr. Bei den Temperaturen ging es passend dazu wild auf und ab. Doch was sagt an diesem letzten Tag die Wetterstatistik über den Oktober 2012? Wir ziehen Bilanz:

Etwas zu kühl, in Sachen Sonnenschein und Niederschlag aber im Bereich der langjährigen Durchschnittswerte. Dies ist das, was unter dem Strich über den Oktober bundesweit gesagt werden kann. Doch reicht diese Aussage bei Weitem nicht aus, um den Oktober 2012 hinreichend zu beschreiben. Denn sowohl regional als auch zeitlich ergeben sich große Unterschiede. So hätte beispielsweise in der teils sommerlichen Phase um den 19. herum erwartet, dass dieser Monat zu kühl ausfallen würde, wenn auch die Abweichungen nach unten gegenüber den Normalwerten meist unterhalb von einem Grad ausfallen. Doch wollen wir chronologisch vorgehen:

Stürmischer Auftakt
So startete der Herbstmonat im Norden zunächst standesgemäß mit windigem Regenwetter mit einem recht intensiven Sturmtief namens "Nurcan", das über die Nord- und Ostsee zog und dabei auch für teils schwere Sturmböen sorgte (siehe auch die Messwerttabelle in Abb. 2). Im Süden dagegen war weniger Wind als mehr der Niederschlag ein Thema. Vor allem in Richtung Oberrhein und Alpenrand kam es zu immer wieder zu starken Regenfällen von Tiefs aus dem Mittelmeerraum, teils traten Flüsse und Bäche über die Ufer. Dementsprechend bekam Konstanz am Bodensee über 60% mehr Niederschlag als im Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990 (Klimareferenzperiode), während etwa in Leipzig nur ein Viertel der normalen Monatsmenge zusammen kam.

In Erinnerung wird vielen sicherlich die Zeit um den 20. herum bleiben, als Luft aus der Sahara Deutschland erreichte und unter Hoch "Kourosh" mit Sonnenunterstützung viele neue Wärmerekorde purzeln ließ, in Quedlinburg wurden beispielsweise 28,1°C mit Föhnunterstützung durch den Harz erreicht. Ebenso eindrucksvoll war aber der abschließende Wechsel nur wenige Tage später: Statt afrikanischer Saharaluft wehte Luft mit Ursprung aus der Arktis über das Nordmeer heran, und es kam zu einem markanten Kaltlufteinbruch mit ebenfalls neuen Rekorden, allerdings jetzt in der Kategorie Schnee. Vor allem im Süden Deutschlands sowie in Richtung Sachsen, beispielsweise für München ist unsere SchneeWette damit bereits entschieden. In der nachfolgend aufklarenden Nacht sank dann das Quecksilber über Schnee weit in den Frostbereich, in Bad Lobenstein und Schmieritz-Weltwitz im Thüringer Wald bei Schleiz bis auf nahe -10°C (Abb. 5).

Gesamtstatistik
Insgesamt war der Oktober also etwas zu kühl (ca. 0,5 Grad), es gab unwesentlich mehr Niederschlag als im Klimamittel (ca. 8%), und die Sonne schien geringfügig häufiger (ca. 5%), wobei vor allem die höheren Lagen die Nase vorn hatten, während es in den Niederungen teils neblig-trübe blieb.