Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns an diesem Sonntag ein paar Regionen auf der Erde genauer an.
Europa
In Mitteleuropa geht eine auffällig milde Witterungsphase ihrem Ende entgegen. Seit letztem Mittwoch sind in einigen Regionen Frankreichs, nachfolgend auch in der Schweiz, in Österreich, in den Benelux-Ländern sowie in Deutschland neue Temperaturrekorde aufgestellt worden. Auf der Vorderseite einer Tiefdruckrinne über West- und Südwesteuropa gelangte warme Luft aus dem Norden Afrikas bis in die Norddeutsche Tiefebene. Die Höchsttemperatur lag verbreitet 10 Grad über dem Normalwert für die zweite Oktoberhälfte. Einige Stationen konnten sogar Monatsrekorde vermelden. So wurde beispielsweise auf dem Hohenpeißenberg (am Alpenrand) der Allzeitrekord für Oktober von 26,3 Grad um 0.6 Grad überboten. Dank kräftiger Föhnunterstützung konnten auch an anderen Wetterstationen im Alpenraum Oktoberrekorde verzeichnet werden.
In der neuen Woche wird diese ungewöhnlich milde Witterung der Vergangenheit angehören, die Großwetterlage in Europa stellt sich signifikant um. Recht kalte Luft sammelt sich im Moment über dem Seegebiet zwischen Island, Spitzbergen und Norwegen an. Diese arktische, bzw. subarktische Luft wird ab kommenden Freitag nach Deutschland und nachfolgend auch nach Osteuropa gelangen. Auffällige Niederschläge sind vor allem im Bereich einer Luftmassengrenze im Südwesten Europas möglich. Kräftige Schauer und Gewitter können zum Donnerstag auf der Iberischen Halbinsel und zum Freitag auch in Frankreich möglich sein. Hagel, Starkregen und kräftige Windböen sind stellenweise nicht auszuschließen. Apropos Wind: Zwar noch unsicher, aber von den Modellen angedeutet sind zum kommenden Donnerstag und Freitag im Bereich des Nordmeeres sowie in Skandinavien schwere Sturm-, teils auch Orkanböen möglich. Zum nächsten Samstag könnte dieses Sturmfeld auch die deutschen Küsten erreichen.
Australien
Auf der Südhalbkugel nähert man sich inzwischen dem Sommer an. Aktuell herrscht in großen Teilen des Kontinents Hitze mit Werten über 30°C. Bis Donnerstag sollten sich die Menschen im nördlichen Teil von Western-Australia sowie im Northern-Territory auf Temperaturen zwischen 30 und 45°C einstellen. Da in den beiden Staaten viele Wüstengebiete liegen, ist die Besiedlungsdichte jedoch nicht allzu hoch. Etwa 92 % der Bevölkerung Australiens leben in mittleren oder großen Städten entlang der Südostküste, auf Tasmanien sowie im Großraum Perth. Während die Südostküste nicht die große Hitze erwartet, könnte sich dort im Wochenverlauf ein kleines Sturmtief mit kräftigem Wind bemerkbar machen. Dieses soll sich zum nächsten Wochenende über der Tasmanischen See entwickeln und mit seinem Windfeld auch Neuseeland erfassen.
Karibik
Intensive Niederschläge und kräftiger Wind sind aktuell im Bereich der Großen- und Kleinen Antillen zu erwarten. Ein tropisches, noch namenloses Tief liegt über der Karibik und beeinflusst das Wetter in großen Teilen Mittelamerikas sowie im Karibikraum. Im weiteren Wochenverlauf soll sich das Tief deutlich verstärken, es könnte sogar Hurrikan-Stärke erreichen. Ab Mittwoch werden ergiebige Niederschläge in der Dominikanischen Republik, auf Haiti sowie auf Jamaika und im östlichen Kuba prognostiziert.