Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die maximalen Windböen am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.
- Atlantik/Ostpazifik
Bleiben wir zunächst bei der Abbildung 1, so fallen diverse Sturmsysteme über den Ozeanen auf. So befindet sich derzeit über dem Atlantik östlich der Karibik der Tropensturm RAFAEL, über dem Pazifik westlich von Mexiko tobt Tropensturm PAUL. Beide Sturmsysteme sollen nach Modellberechnungen im Verlauf der neuen Woche eine eher nördliche Zugbahn einnehmen, wobei beide vorübergehend Hurrikan-Stärke erreichen.
Für RAFAEL würde dies bedeuten, das er über dem offenen Ozean bleibt und sich schließlich über dem kälteren Nordatlantik zur Wochenmitte abschwächt. PAUL über dem Ostpazifik hingegen wird voraussichtlich unter Abschwächung den Golf von Kalifornien erreichen. Dort werden vom EFI für den Niederschlag vor allem in der mexikanischen Region Baja California Sur außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen berechnet (vgl. Abb. 3).
- Westpazifik
Doch auch über dem Westpazifik können wir anhand der Abbildung 1 im Moment ein Sturmfeld ausmachen, nämlich den Taifun PRAPIROON (siehe auch Wetternews vom Freitag). Die Zugbahn wird auch in dem Fall nordwärts gerechnet, somit bewegt sich PRAPIROON langsam in Richtung Japan (vgl. Abb. 2). Nach neuesten Berechnungen könnte er aber mit seinem Zentrum in der zweiten Hälfte der neuen Woche zuvor nordöstlich abschwenken, aufgrund seiner äußerst langsamen Zuggeschwindigkeit ist das aber noch mit hoher Unsicherheit verbunden. Dennoch könnten teils kräftige und durchaus unwetterartige Schauer oder Gewitter zur Wochenmitte auf Japan übergreifen.
- Europa
Das Wetter in Europa wird in den folgenden Tagen zunächst stark durch den langwelligen Höhentrog über dem Atlantik bestimmt, von dem sich anfangs ein Höhentief abschnüren kann und besonders über Italien und dem Balkan für teils sintflutartige Regenfälle sorgt. Örtlich kann es zu Überflutungen kommen (siehe auch Wetternews vom Samstag).
Im weiteren Verlauf der neuen Woche wird von Süden her zunehmend milde Luft nach Mitteleuropa geführt, womit die Temperatur verbreitet auf Werte über das langjährige Klimamittel ansteigt. Der EFI in der Abbildung 4 deutet in diesem Zusammenhang leicht positive Anomalien an.