Unwetter in Italien?

In der kommenden Woche drohen im Mittelmeerraum heftige Regenfälle mit Unwetterpotential.

Im zentralen Mittelmeerraum drohen in der kommenden Woche starke Regenfälle. Besonders in Italien sowie an der Dalmatinischen Küste besteht Unwettergefahr durch Überflutungen.

Über 100 Liter Regen innerhalb kürzester Zeit möglich
Bereits heute können sich an der Südflanke eines ausgedehnten Höhentroges über Mitteleuropa im Süden Italiens Schauer und Gewitter bilden, die örtlich auch ergiebigere Niederschlagsmengen im Gepäck haben. Doch zu Beginn der kommenden Woche verschärft sich die Situation erheblich. Dann zieht ein Höhentief über Frankreich bis zum Golf von Genua und kann sich dort aufgrund des warmen Mittelmeeres noch verstärken (vgl. Abbildung 2).

Somit kommt es im Süden Italien zu heftigen Schauern und Gewittern, doch auch der Südstau der Alpen bleibt von teils sintflutartigen Regenfällen voraussichtlich nicht verschont. Zur Mitte der Woche zieht der Tiefdruckwirbel dann weiter ostwärts über die Adria hinweg zur Balkanhalbinsel. Auch an der Dalmatinischen Küste werden teils unwetterartige Regenfälle von den Wettermodellen berechnet. Grund sind mitunter Staueffekte, die durch das Dinarische Gebirge einhergehen.

In der Abbildung 3 wird in diesem Zusammenhang die aufsummierte Niederschlagsmenge des ECMWF bis kommenden Donnerstag dargestellt. Somit sind gebietsweise Mengen weit über 100 Liter/m² zu erwarten. In Dalmatien berechnet das Modell sogar Mengen um 200 Liter pro Quadratmeter.

Unwetter vorprogrammiert
Regenmengen, die in solch kurzer Zeit fallen, birgen ein hohes Potential für Überflutungen. Kleinere Bäche können sich schnell in reißende Flüsse verwandeln und ganze Straßenzüge überfluten. In Bergtälern kann es zudem im schlimmsten Fall zu Schlammlawinen kommen. In der zweiten Hälfte der kommenden Woche beruhigt sich jedoch das Wetter im Mittelmeerraum vorübergehend, bevor zum Ende der Woche erneut Tiefausläufer auf Italien übergreifen könnten.