Tag der Einheit
Am liebsten hätten wir einheitlich schönes Feiertagswetter für ganz Deutschland verkündet. Doch genau danach sieht es in diesem Jahr überhaupt nicht aus, große regionale Unterschiede bestimmen das Wetter zum Tag der Deutschen Einheit. Darum lohnt es sich, auf die Details einzugehen:
Tief "Marianne" gegen Hoch "Harald"
Die Woche beginnt dabei für viele von uns ja noch sehr verheißungsvoll. Dies gilt besonders für einen breiten Streifen zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bis nach Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Hier kann sich die Sonne die meiste Zeit des Tages zeigen, wobei auch Temperaturen am Nachmittag bis in die Nähe der 20-Grad-Marke möglich sind.
Im Süden Deutschlands machen sich dagegen meist Wolken bemerkbar, die zu dem kräftigen Mittelmeertief gehören, das unter anderem für die Unwetter in Spanien verantwortlich war. Viel Regen hängt in Deutschland allerdings nicht damit zusammen, allenfalls ein bisschen Regen in Alpen- und Erzgebirgsnähe.
Der kommende Wetterumschwung deutet sich vielmehr zwischen Ostfriesland und dem Norden von Schleswig-Holstein an. Dort verdichten sich die Wolken im Tagesverlauf, und bei auffrischendem Wind kann es auch etwas regnen. Hier meldet sich das Tief Marianne an, das derzeit mit seinem Zentrum zwischen Island und Großbritannien seine Ausläufer an die Nordsee schickt. Wie man sich beim Betrachten der Abb. 2 leicht vorstellen kann, wird damit kühlere Meeresluft herangeführt.
Am Dienstag arbeitet sich der Tiefausläufer dann ganz allmählich nach Südosten voran. Der dort befindliche Hochdruckeinfluss sorgt jedoch dafür, dass die dichten Wolken es zunächst nur in die Nordwesthälfte schaffen, es vollzieht sich also wieder der in diesem Jahr so oft geführte Kampf der Luftmassen mit der damit einhergehenden Wetterzweiteilung für Deutschland.
Geteiltes Wetter am Tag der Deutschen Einheit
So verlagert sich das Tief am Mittwoch, dem Tag der Deutschen Einheit, allmählich von der Nordsee in Richtung Skandinavien. Nach Südosten hin wirkt dagegen noch die Hochdruckbrücke, die sich vom Ostatlantik her bis nach Osteuropa erstreckt, das Tief über dem Mittelmeer hat sich bis dahin deutlich abgeschwächt (Abb. 3).
So ist der Wetterablauf für beispielsweise das Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen genau entgegengesetzt zu dem, den man bis zum Feiertag in Bayern erlebt (siehe auch Abb. 4 und 5). Denn im Westen wird es zunehmend ungemütlich, während sich im Südosten mehr und mehr die Sonne durchsetzen kann.
So halten sich nach Nordwesten hin dichte Wolken, wobei es immer wieder zu teils schauerartig verstärktem Regen kommen kann, begleitet von einem stark böigen Südwestwind, an den Küsten sogar mit vereinzelten Sturmböen. Im Übergangsbereich zwischen etwa dem Schwäbischen, der Mitte Thüringens, dem Harz und Mecklenburg wird es aus gelegentlichen Wolkenfeldern allenfalls vereinzelt mal etwas Regen geben, meist bleibt es dort trocken.
Von hier aus nach Osten nehmen die Sonnenanteile immer weiter zu, gleichzeitig weht auf der Vorderseite mit dem Südwestwind wärmere Luft heran, sodass sogar, sollten sich Nebelfelder nicht zu lange halten, Höchsttemperaturen knapp über der 20-Grad-Marke möglich werden. Somit geht man am Feiertag wohl in Passau gerne spazieren, während man in Düsseldorf wohl nur das Nötigste im Freien wird erledigen wollen.
Donnerstag kommt dann das unbeständig-kühle Wetter weiter nach Bayern voran, spätestens am Freitag bekommen wir dann alle unbeständiges und kühles Schauerwetter. Wer also die Sonne sieht, ist gut beraten, sie so gut wie möglich auszunutzen.