Taifun "Sanba"

Taifun "Sanba", ehemaliger "Supertaifun" und bisher weltweit stärkster Wirbelsturm 2012, erreicht Südkorea

Nachdem der ehemalige Supertaifun "Sanba" über die japanische Insel Okinawa mit Windspitzen bis 200 km/h gezogen ist, erreicht sein Auge zur Stunde (Montagmorgen unserer Zeit, 17.09.12) den Süden der koreanischen Halbinsel. Auch, wenn er sich nun deutlich abschwächt, geht von ihm immer noch große Gefahr aus.

Stärkster Wirbelsturm 2012 bisher
Aktuell zieht der Taifun westlich von Busan, Südkorea, nach Nordnordost ins Landesinnere. Während sich das System selbst mit 31 km/h bewegt, werden an der so genannten Eyewall, dem Bereich um das Auge des Taifuns mit den höchsten Windgeschwindigkeiten, noch Spitzenwerte von 148 km/h im ein-Minuten-Mittel und 185 km/h in kurzzeitigen Spitzen erreicht. Damit ist "Sanba" noch ein Taifun der Kategorie 1 auf der 5-stufigen Saffir-Simpson-Skala.

Deutlich kräftiger zeigte er sich noch über dem offenen Pazifik. Über der Philippinensee hatte der Wirbelsturm am Donnerstag und Freitag vergangener Woche die höchste Kategorie 5 mit mittleren Windgeschwindigkeiten von über 280 km/h. Dieses ist weltweit in dieser Saison bisher noch nicht vorgekommen.

Als er über die japanische Insel Okinawa südlich von Korea am frühen Sonntag Ortszeit zog, war er immer noch ein Supertaifun der Kategorie 3 mit mittleren Windgeschwindigkeiten von über 190 km/h. Die Eyewall zog dabei auch über Oku am nördlichen Rand der Insel, von wo aus sogar Windspitzen von 200 km/h gemeldet wurden. An der Kadena Air Force Base zog dieser Bereich der höchsten Windgeschwindigkeiten knapp nördlich vorbei, immerhin kann man auf unserer Wetterstations-Grafik (Abb. 2) noch Windspitzen von beinahe 130 km/h erkennen. Trotz dieser beeindruckenden Werte sind bislang keine Opfer bekannt geworden. 

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Sturm, Wellen und Regen
Der Taifun wird nun die koreanische Halbinsel weiter nordostwärts überqueren, noch einmal über das Meer ziehen, um dann als außertropisches Tief den äußersten Osten Chinas und Russland bei Wladiwostok zu erreichen, dies wird etwa am morgigen Dienstag, 18.09.12 unserer Zeit der Fall sein, wobei er sich nun rasch abschwächt. Dies liegt zum einen daran, dass ihm über dem Festland die Feuchtigkeit des Meeres als Antrieb fehlt. Zum anderen zieht "Sanba" in eine Region mit starker Windscherung. Diese große Änderung des Windes mit der Höhe sorgt dafür, dass die feucht-warme Luft nicht mehr in so große Höhen aufsteigen kann. Dies jedoch ist notwendig, um den Wirbelsturm weiter mit Energie zu versorgen.

Nicht nur die direkten Auswirkungen des Sturms sind dabei aktuell noch zu befürchten. Man muss zudem an den Küsten derzeit noch mit Wellen von rund 10 Metern Höhe rechnen, die ufernahe Regionen überfluten. Außerdem sorgen enorme Regengüsse für die Gefahr von Überflutungen und Erdrutsche. Wie man in Abb. 3 sieht, sind dabei in den letzten 12 Stunden bis in die letzte Nacht hinein auf der südkoreanischen Insel Jeju 224 Liter pro Quadratmeter gemessen wurden, das entspricht mehr als einem Drittel des mittleren Jahresniederschlages von Berlin.