Weinlese 2012

Die deutschen Winzer blicken der Weinlese 2012 hoffnungsvoll entgegen. Das Herbstwetter ist entscheidend.

Die deutschen Winzer blicken der Weinlese 2012 hoffnungsvoll entgegen. Die Trauben sind aufgrund der Temperaturen im Sommer gesund und gleichmäßig gereift. Die Wasserversorgung war in den Sommermonaten allgemein gut und hat den Reben viel Kraft für die Bildung von Wein- und Äpfelsäure in den Trauben gegeben. Damit werden Weine mit etwas höheren Säuren als im Jahr 2011 erwartet.

Frostschutz mit Hilfe des Helikopters
Der gute Vegetationsstart im April wurde Mitte Mai 2012 durch Nachtfröste gefährdet. Abb. 2 zeigt die Tiefsttemperatur in 2 Meter Höhe über Grund in der Nacht zum 17. Mai 2012. Um die Gefahr von Frostschäden an den jungen, sehr empfindlichen Trieben der Weinreben abzuwenden, wurden beispielsweise in fünf Gemarkungen der Pfalz erstmals erfolgreich Helikopter eingesetzt. Durch die Rotorblätter wurde die am Boden befindliche Kaltluft mit der darüberliegenden wärmeren Luftschicht vermischt. In Australien und Neuseeland gehören solche Einsätze zum Alltag. Dieser Aufwand zahlt sich aus, denn eine einzige Frostnacht reicht aus, um die Jahresernte zu vernichten.

„Säuser“, „Rauscher“ oder „Bitzer“
Hinter diesen Begriffen verbirgt sich der Federweißer, dessen Lese bereits im August begonnen hat.

Die Hauptlese steht vor der Tür
Je nach Anbaugebiet beginnt in Deutschland die Hauptlese Mitte bis Ende September. Ob ein Jahrgang als gering, mittel oder sehr gut eingestuft wird, hängt auch von der Witterung im Herbst ab. Viele regenreiche Tage können die Traube zum Faulen bringen. In diesem Fall muss die Weinlese rasch vorgenommen werden. Bei sonnigen und warmen Herbsttagen mit kühlen Nächten kann dagegen die Weinlese noch hinausgezögert werden, um so die Traubenqualität zu verbessern.

Nun Butter bei die Fische, wie geht es mit dem Wetter weiter?
Nach einem spätsommerlichen Wochenstart leitet Tief „Grainne“ zur Wochenmitte einen Wetterumschwung ein. Abb. 3 zeigt in der heutigen Mittagszeit den Kern des Tiefs bei Island. Auf der Rückseite weht deutlich kühlere Meeresluft nach Deutschland und sorgt für eine markante Abkühlung. So liegen die Höchstwerte am kommenden Mittwoch deutschlandweit nur noch unter der 20-Grad-Grenze, wie Abb. 4 zeigt.

Bis zum Wochenende überwiegt voraussichtlich wechselhaftes und teilweise windiges Wetter. Wie es in der nächsten Woche mit dem Wetter weiter geht, ist noch offen. Die Zeichen für ein neues Hoch stehen aber gar nicht so schlecht.