Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.
Europa
In Mittel- und Südeuropa beginnt die neue Woche verbreitet zu warm. So beträgt die Abweichung zum klimatischen Mittel drei bis zehn Grad. Auch bei uns in Deutschland wird ein sehr warmer, teils heißer Start in die Woche erwartet. Auf der Vorderseite eines Tiefs über dem Nordostatlantik gelangt ein Schwall subtropischer Luft aus dem Südwesten Europas bis weit nach Norddeutschland. Zum Mittwoch ändert sich die Höhenströmung spürbar. Vor allem in Mittel- und Nordeuropa stellt sich Tiefdruckeinfluss ein. Dabei kann von Nordwesten her deutlich kühlere Luft aus subpolaren Breiten einfließen. Bereits am Mittwoch wird in vielen Regionen eine negative Abweichung von vier Grad zum Klimamittelwert prognostiziert.
Der Luftmassenwechsel kann von teils recht kräftigen Schauern und Gewittern begleitet werden. Schwerpunkte ergiebiger Regenmengen sind Teile Skandinaviens, zum Dienstag vor allem Norwegen, ab Mittwoch dann auch die Alpenregion sowie der Bereich der Dolomiten bis hin zu den Ostkarpaten. Hagel, stürmische Böen und Starkregen sind in der Nähe kräftiger Gewitter möglich, örtliche Überflutungen oder Überschwemmungen sind nicht auszuschließen. Der Wind frischt im Wochenverlauf vor allem im Nordseeumfeld auf, Sturmböen werden besonders zum kommenden Wochenende hin im Bereich der Britischen Inseln prognostiziert.
Pazifik, Indischer Ozean und Asien
Derzeit werden keine auffälligen Wirbelstürme in diesen Bereichen gerechnet. Dennoch kann es zu ergiebigen Regenfällen in einem großen Gebiet von Neuguinea über Borneo und Thailand hinweg bis nach Indien kommen. In diesen Ländern sowie deren Anrainern ist die Regensaison noch nicht vorbei. Auch in der Mongolei sowie in den südlichen und östlichen Landesteilen von China kann es in den kommenden Tagen im Bereich einer Luftmassengrenze ergiebige Niederschläge geben. Über 50 Liter Regen pro Quadratmeter in nur wenigen Stunden sind durchaus möglich.
Auffällige Niederschlagssignale werden auch in den indischen Provinzen Orissa, Chhattisghar sowie Maharashtra gerechnet. Über 100 Liter Regen in weniger als 12 Stunden können am Montag und Dienstag zu Überflutungen führen.
Nord- und Südamerika
In Teilen Südamerikas ist es derzeit recht warm. Besonders der Westen Brasiliens und der Süden Argentiniens vermelden Temperaturanomalien. Die Abweichung beträgt je nach Region ein bis zehn Grad zum Klimamittelwert. An dieser Situation soll sich im Verlauf der kommenden Woche nicht viel ändern. Kräftigere Regenereignisse werden dabei besonders im südlichen Patagonien erwartet.
In Nordamerika stehen Kanada und Alaska im Fokus, dort werden innerhalb der kommenden Tage, im Bereich eines Sturmtiefs, ergiebige Regenmengen prognostiziert. Heute sind auch in den kanadischen Provinzen Quebec und Neufundland heftige Regenfälle zu erwarten, diese schwächen sich aber schon am Montag ab.