Steigende Nahrungsmittelpreise
Durch die großen Dürren in vielen Teilen der Erde wie zum Beispiel im mittleren Westen der USA, in Osteuropa sowie in Indonesien steigen die Nahrungsmittelpreise weltweit stark an – teilweise dramatisch. Davon sind besonders die Menschen in Afrika und im Nahen Osten betroffen.
Dürreregionen
Besonders hervorzuheben ist dabei vor allem der mittlere Westen der USA. Das Beispiel Wichita, wo seit Januar nur etwa 80%, seit Mai sogar nur etwa 50% des üblichen Niederschlags zugefallen ist, macht die Dürre klar. Normalerweise fällt von Januar bis August rund 530 mm Niederschlag. Der Sommer wird voraussichtlich als der wärmste und trockenste seit 1950 in die Geschichtsbücher eingehen.
Auch in Osteuropa, hier genauer Russland, Kasachstan und der Ukraine, war der Sommer zu warm und zu trocken, am Beispiel von Luhansk (Abbildung 2) ist dies genauer zu erkennen. In dieser Region fiel seit März nur etwa 60% der normalen Niederschlagssumme, dazu fällt der Sommer über 3 Grad zu warm aus.
Eine dritte große Dürreregion in der Welt ist Indonesien. Hier ist die Trockenzeit besonders dramatisch, da dies in einer Region geschieht, die in der Regel immer über ausreichende Niederschläge verfügt. Z.B. fiel in Jakarta seit Januar nur knapp 900 mm, normal sind hier aber 1160 mm, d.h. also etwa 80%. Das dramatische hier ist das seit Mai nur etwa 60% des normalen Niederschlags gefallen ist.
Auswirkungen
Verheerend ist diese Dürre da diese Regionen, vor allem die USA und Osteuropa zwei der großen Kornkammern der Welt sind. Die USA ist der größte Exporteur von Getreide und liefert mehr als die Hälfte der Mais-Exporte und ein Viertel der Weizen-Exporte, das betroffene Gebiet in Osteuropa gehört zu den größten Weizenanbaugebiete der Welt. Deswegen stiegen die Preise für Mais und Soja im Juni und Juli um 25 bzw. 17%, so erreichte der Preis für Soja den höchsten Stand aller Zeiten. Besonders stark stiegen die Preise für Mais in Mosambik, um 113% im letzten Quartal, und für Soja in Südsudan, etwa 220%. Weltweit stiegen die Lebensmittelpreise in der gleichen Zeit um etwa 10%.
Dies führt zu einer sich stark verschlechterten Versorgung der Bewölkung auf der Welt. Die afrikanischen und südostasiatischen Länder sind oftmals von Getreideimporte aus den Industrieländern angewiesen, oder sie müssen sie für viel Geld einkaufen. Dies wird nun deutlich erschwert.
Entwicklung
Im mittleren Westen der USA wird zwar in den nächsten Tagen Regen erwartet (Abbildung 3 und 4), Entwarnung gibt es aber noch nicht und außerdem kommt der zu erwartende Niederschlag zu spät. Auch in der Trockenregion in Osteuropa erwarten die Meteorologen am 04. und 05. (Abbildung 5 und 6) einige Niederschläge, doch sind diese bei weitem nicht ausreichend, um das schlimmste zu verhindern. Dramatischer sieht es in Indonesien aus, im August hat es noch gar nicht geregnet und die nächsten Niederschläge lassen auf sich warten (Abbildung 7). Ob dies vielleicht schon die ersten Anzeichen für einen starken El-Niño sind, muss sich allerdings zeigen.