Wetterübersicht weltweit
Wie jeden Sonntag untersuchen wir auf der Welt die "Hotspots" für interessantes oder gefährliches Wetter, das sich entwickeln könnte. Als erstes Indiz hierfür dient uns der EFI, der Extremwetterindex des europäischen Vorhersagemodells.
Europa
Ganz klar im Vordergrund für extreme Wettererscheinungen in Europa ist der Mittelmeerraum. Aus einem Kaltluftvorstoß, den wir anhand des Temperaturrückgangs in der letzten Woche auch in Deutschland zu spüren bekommen haben, hat sich ein eigenständiges Gebiet mit kühler Luft abgespalten und ist über das Mittelmeer gezogen. Um diese Jahreszeit erlebt man dort dabei die höchsten Wassertemperaturen. Der große Temperaturunterschied zwischen Wasser und kühler Luft darüber hilft dabei der Luft beim Aufsteigen, dabei können sich kräftige Tiefs bilden.
Das aktuelle ist nach dem ursprünglichen Tief benannt worden, es befindet sich am heutigen Sonntag über Sardinien und trägt den Namen Christine III. Dieses Tief verändert seine Position in der kommenden Woche nun kaum noch, sorgt aber noch für reichlich schauerartig verstärkte und teils gewittrige Regengüsse, die auch unwetterartige Ausmaße annehmen können. Schaut man sich die Prognose der Niederschlagssumme des europäischen Vorhersagemodells an, so sind die höchsten Mengen zwischen Korsika und der französischen und italienischen Rivieraküste zu erwarten (Abb. 3), aber auch weiter westlich sind Schauer und Gewitter in Zusammenhang mit möglichen Sturmböen ein Thema.
Über dem Nordatlantik herrscht derzeit ebenfalls rege Tiefdruckaktivität. So zieht zu Beginn der Woche ein sich zum Sturmtief verstärkter Wirbel südlich an Island vorbei vor die Küste Norwegens. Südlich des Tiefdruckkerns herrscht dabei Sturm mit Böen bis Orkanstärke, die auch auf den Färöer- und Shetland-Inseln auftreten können. Bis in den Norden Schottlands sind die Auswirkungen durch teils schwere Sturmböen am Dienstag ebenfalls zu spüren.
Nordamerika
Immer noch herrschen in den USA große Probleme durch die Auswirkungen des ehemaligen Hurrikans "Isaac", der als außertropisches Tief zu Wochenbeginn südlich der Great Lakes mit teils kräftigen gewittrigen Regengüssen erwartet wird.
Ganz andere Gefahren, nämlich durch Trockenheit, werden im Laufe der kommenden Woche im Nordwesten Amerikas, vor allem im US-Bundesstaat Montana, anhalten. Dort lodern weiter Wald- und Buschbrände, die durch böigen Wind und trockene Luft weiter angefächert werden dürften.
Ganz im Nordwesten der USA, in Alaska, sorgt ebenfalls eine kräftige Tiefdruckentwicklung über dem Beringmeer für Orkanböen (Abb. 5) - für die 8.200 dort lebenden Fischer und Pelztierjäger jedoch keine unbedingte Seltenheit auf der bergigen und kahlen Inselkette.
Mittelamerika und die USA
Mitten in der Hurrikansaison formieren sich zurzeit immer wieder Gewitter um ein Zentrum, sodass sich tropische Störungen entwickeln, die zu Tropenstürmen oder Hurrikanen heranwachsen könnten. So befinden sich derzeit im nordatlantisch/westpazifischen Raum die Tropenstürme "Kirk", "Leslie" und "Ileana", beobachtet werden die Systeme "98E", "99E" und "99L".
Davon bedroht einzig der Tropensturm Leslie zu Wochenbeginn noch die Leeward Islands, Puerto Rico und die Virgin Islands durch hohe Wellen.
Australien
Wenden wir uns der Südhemisphäre zu, wo bereits der meteorologische Frühling begonnen hat. Westlich von Australien zieht ein Tief heran, das sich in der Großen Australischen Bucht weiter verstärkt. Östlich hiervon befindet sich ein kräftiges Hochdruckgebiet, das mit nördlichen Winden auf der Vorderseite des Tiefausläufers zunächst ungewöhnlich warme Luft heranbringt. So werden in Adelaide bis Dienstag immerhin Höchsttemperaturen um 26°C herrschen, bevor teils kräftige Regengüsse und Winddrehung auf West die Abkühlung bringen dürfte, bei etwa 10 Grad weniger.
Begleitet wird der Luftmassenwechsel neben teils kräftigen Regengüssen vor allem durch kräftigen Wind. In Zusammenhang mit Schauern und Gewittern sind dabei orkanartige Böen möglich. Der Schwerpunkt scheint im eher dünn besiedelten äußersten Südwesten des Kontinents zu liegen (Abb. 7). Aber auch in Perth sind zu Beginn der Woche bei kräftigen Schauern oder Gewittern unter kräftigem Höhenwind Sturmböen möglich.