Tropensturm "Isaac"

Nach bereits weitflächigen Überflutungen im US-Bundesstaat Florida bereiten sich jetzt die Anwohner in Alabama, Mississippi und Louisiana auf die Ankunft des Tropensturms Isaac vor, der sich in diesen Stunden wohl zum Hurrikan verstärken wird. Wie im Jahr 2005 bei Hurrikan "Katrina" steht dabei auch wieder die Stadt New Orleans im Fokus.

Nach dem derzeitigen Stand der Vorhersagemodelle muss man davon ausgehen, dass "Isaac" als ein Hurrikan der kleinsten Kategorie 1 auf der 5-stufigen Saffir-Simpson Hurrikan-Skala im Südosten Louisianas an Land gehen wird. Dies wird wohl am späten Dienstagabend oder in der Nacht zum Mittwoch Ortszeit geschehen, also am Mittwochmorgen oder -vormittag unserer Zeit.

Um 5 Uhr unserer Zeit am Dienstagmorgen befand sich "Isaac" gut 300 km südöstlich der Mündung des Mississippi-Flusses mit höchsten, mittleren Windgeschwindigkeiten von 110 km/h, entsprechend der Windstärke 11 (orkanartig).

Sehen Sie auf unserer Tropensturm-Seite aktuelle Informationen und Prognosen zu "Isaac".

Der Tropensturm ist dabei südwestlich der Kapverdischen Inseln entstanden und zog ab dem 21. über die Kleinen Antillen in die Karibik. Beim Überqueren von Haiti starben dabei 19 Menschen, zwei kamen in der Dominikanischen Republik ums Leben. Danach führte sein Weg über Florida Keys nach Nordwesten in den Golf von Mexiko. Obwohl der Tropensturm dabei mit einigem Abstand an der Küste vorbeizog, kam und kommt es zu weitflächigen Überflutungen, im Westen Floridas waren zeitweise über 18.000 Menschen ohne Strom. 

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Hauptgefahr: Sturmflut
"Isaac" ist dabei sehr groß. Selbst 335 Kilometer von seinem Zentrum entfernt erreicht die mittlere Windgeschwindigkeit noch Windstärke 8 (bei Hurrikan "Katrina", der 2005 unter anderem New Orleans verwüstete, betrug dieser Radius zum Landgang übrigens 370 km).

Durch das Miteinbeziehen trockenerer Luft und das Überqueren eines Gebietes relativ kühleren Meerwassers hatte sich dabei der Tropische Sturm zunächst nur langsam verstärkt. Nun jedoch zieht er mit etwa 17 Stundenkilometern nordwestlich über sehr warmes Golf-Wasser. Auch scheint sich eine so genannte Eyewall um sein Auge im Zentrum zu bilden. All dies spricht dafür, dass "Isaac" in den kommenden Stunden schnell kräftiger werden wird. Gleichzeitig verlangsamt sich jedoch das System selbst. Bis zum Landgang am Mittwoch unserer Zeit wird es sich nach derzeitigem Stand nur noch mit etwa 8 km/h nach Norden verlagern. 

Genau hier liegt das Problem, denn je langsamer "Isaac" zieht, umso mehr können seine Stürme wüten, und umso mehr enorme Niederschläge sind in seiner Zugbahn möglich. Das europäische Vorhersagemodell ECMWF rechnet mit Spitzenwerten zwischen 250 und 500 Litern pro Quadratmeter in den kommenden 7 Tagen. Letzteres stellt beinahe den mittleren Jahresniederschlag von Berlin dar.

Hinzu kommt, dass bei entsprechender Position in solch einem Fall gleich mehrere Sturmfluten möglich sind, da der Sturm über mehrere Flutzyklen das Wasser in das Landesinnere drücken kann. Derzeit ist davon auszugehen, dass an der Westküste Floridas das Wasser bis zu einem Meter, im Südosten Louisianas sowie am Mississippi sogar über 3,50 m über dem normalen Hochwasser liegt und damit für weiträumige Überflutungen sorgen dürfte, begleitet von hohen und kräftigen Wellen. Wie gefährlich dies sein kann, wird uns anhand des folgenden Videos demonstriert. Es entstand vor beinahe genau sieben Jahren, am 29. August 2005 beim Landgang von Hurrikan "Katrina":

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Härtetest für New Orleans
Damit werden auch die neuen Wehranlagen von New Orleans geprüft, das wie bei Hurrikan "Katrina" 2005 mit in der am meisten gefährdeten Region liegt. Nach der Katastrophe damals wurden neue Schutzanlagen und Staudämme für knapp 12 Milliarden Euro gebaut, die nun zum ersten Mal einem Härtetest unterzogen werden.

Dort liegt auch das größte Gefährlichkeit von "Isaac". Die amerikanische Wetterbehörde NOAA stuft das Zerstörungspotenzial durch den Sturm selbst mit 0,6 auf einer Skala von 0 bis 6 ein, das durch Sturmflut allerdings mit 2,1. "Isaac" sollte also trotz seiner vermutlich niedrigen Kategorie nicht unterschätzt werden.