Vom Tropensturm zum Hurrikan

Im Moment stehen vor allem der Karibikraum und Südostasien im Fokus der Sturmjäger.

Zwei mächtige Wirbel bedrohen zahlreiche Regionen. Während im Karibikraum der Tropensturm ISAAC erwartet wird, herrscht in Taiwan bereits erhöhte Alarmbereitschaft. Taifun TEMBIN soll heute auf den Inselstaat treffen.

Ferner verstärkt sich derzeit der Taifun BOLAVEN, dieser nimmt langsam Kurs auf Südkorea. Auf dem Weg dorthin soll sich der Taifun jedoch erheblich abschwächen. Bis dahin ist vor allem TEMBIN als Gefahr zu betrachten. Die Bewohner Taiwans sichern lebhaft ihre Wohnungen mit Sandsäcken, um etwaigen Überflutungen zumindest etwas entgegenzusetzen. Bereits vorsorglich wurden zahlreiche Schulen und Geschäfte geschlossen, auch der zivile Flugbetrieb wurde eingestellt.

Der Sturm ist von der Größe her nicht außergewöhnlich, birgt dabei aber enormes Windpotential. Ferner sind durch die recht langsame Verlagerungsgeschwindigkeit des Zentrums erhebliche Niederschlagsmengen zu befürchten. Über dem Pazifik hatte der Sturm eine mittlere Windgeschwindigkeit von etwa 150 km/h, in Böen wurden bereits Spitzen mit über 230 km/h gemessen. Doch die Gefahr liegt vielmehr in der sehr geringen Verlagerungsgeschwindigkeit des Wirbels von teils nur 10 km/h. Ergiebige Regenmengen von weit über 100 Liter pro Quadratmeter in 12 Stunden werden am heutigen Freitag erwartet. Somit ist dieser Taifun eine ernste Bedrohung für die Bevölkerung und das noch am gesamten Wochenende. Erst zum Dienstag soll er an Einfluss und Stärke verlieren. Die Behörden seien vorbereitet. Jetzt könne man nur noch abwarten, so heißt es von offizieller Seite.

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Der zweite Taifun im südostasiatischen Raum trägt den Namen BOLAVEN und befindet sich aktuell über dem Ostchinesischen Meer. Er bewegt sich heute weiter nach Norden in Richtung Südkorea. Dort wird der Wirbel am Montag erwartet. Bis dahin schwächt sich der Taifun zum Glück ab, kann aber am Dienstag auch den Nordosten Chinas erreichen. Dann wird er „nur“ noch als tropisches Sturmtief klassifiziert werden. Auch dieser Taifun zieht nur recht langsam weiter, kann daher erhebliche Niederschlagsmengen hervorbringen. Die chinesischen Provinzen Liaoning, Jilin und Heilongjiang wurden bereits heute in Alarmbereitschaft versetzt. BOLAVEN wird zuvor Süd- und Nordkorea überqueren. Die mittlere Windgeschwindigkeit beträgt nach Prognosen 80 bis 120 km/h, in Böen sind über 200 km/h nicht ausgeschlossen. Die Niederschlagsprognosen für Süd- und Nordkorea deuten teils über 100 Liter in nur sechs Stunden an.

Karibik und Südstaaten
Der Tropensturm ISAAC beschäftigt unterdes die Bewohner vieler karibischer Inseln. Heute stehen die Dominikanische Republik sowie Haiti im Blickpunkt. Stellenweise werden in den nächsten 16 Stunden über 150 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Vor allem die Menschen in Haiti sind dadurch akut bedroht, denn nach dem verheerenden Erdbeben vom 12. Januar 2010 leben noch immer viele Menschen in ärmsten Verhältnissen, teils in großen Zeltlagern.

ISAAC soll sich in den kommenden 24 Stunden noch verstärken und auf seinem Weg in Richtung Südstaaten der USA die Hurrikankategorie 1 erreichen. Dabei sind schon am kommenden Montag Windgeschwindigkeiten im Bereich von 110 bis 150 km/h möglich. Im Moment sind die Windböen nicht sehr auffällig, es werden Spitzen um 80 km/h registriert. Am Sonntag streift ISAAC Florida, am Montag oder Dienstag wird dann der Landgang im Süden der USA erwartet. Die Staaten von Texas bis nach Georgia bereiten sich seit heute auf den Sturm vor. Anwohner vernageln Fenster und Türen und füllen vorsorglich Sandsäcke auf.

Wir beobachten die Wetterlage in den angesprochenen Regionen und berichten dann am kommenden Sonntag in unserer Weltwetter-Übersicht von der neusten Entwicklung.