Sommer kommt zurück

Zum Ende hin zeigt sich der Sommer in Deutschland noch einmal von seiner schönen, warmen Seite

Viele zog es an diesem Wochenende nach draußen. Bei reichlich Sonnenschein sah man Menschen laufen, Rad fahren und Kinder im Freien toben: Mit Hoch Zacharias ist freundliches Wetter in Deutschland angekommen. Außer am Rhein fehlt für das perfekte Sommergefühl noch die Wärme. Das wird sich aber nun ändern: Der Sommer kommt!

Insgesamt wird man sich dabei aber nicht nur bereits auf das kommende Wochenende freuen können. Der überwiegende Gesamteindruck für ganz Deutschland ist bis dahin freundlich, und das über mehrere Tage hinweg - dies ist in diesem Jahr das letzte Mal im Mai vorgekommen.

Jedoch benötigt man zunächst in den Morgenstunden meist die Jacke, denn mit Ausnahme des Westens und Südwestens befinden wir uns derzeit unter dem Einfluss von Luftmassen polaren Ursprungs. Diese erreichen uns mit dem östlichen Wind an der Südflanke des Hochs "Zacharias", das sich selbst ja über Skandinavien befindet (Abb. 2). Dieses Hoch wird flankiert von zwei Kaltluftvorstößen über West- und Osteuropa, was dazu führt, dass die Wetterlage recht stabil ist und der Hochdruckeinfluss auch für längere Zeit dominieren kann. 

Beinahe Bodenfrost
Bei seinem weiten Weg über das russische, baltische und polnische Festland ist die Luft dabei sehr trocken, sodass wir es mit kräftigen Himmelsfarben und guter Fernsicht zu tun haben. Andererseits kann die Temperatur gerade dann in gering bewölkten Nächten weit zurückgehen, und so waren wir am frühen Montagmorgen mit 0,5°C an der Wetterstation Nürnberg-Netzstall nicht weit vom Bodenfrost entfernt.

Nur im Westen leicht unbeständig
Insgesamt steht uns also eine sehr freundliche Woche ins Haus, und bis Mittwoch wird sie sogar für die meisten von uns trocken verlaufen. Nur zwischen Niederrhein und Bodensee, teils auch noch etwas weiter hinein in das westliche Bayern, trauen sich auch mal mächtigere Quellwolken. Die Ursache ist tieferer Luftdruck über Frankreich.

Die entsprechenden Tiefausläufer kommen jedoch nicht weit ostwärts nach Deutschland voran, da ihnen stets der trockene Ostwind gegenüber steht. So wird es auch dort zunächst nur für einzelne Schauer oder Gewitter reichen. Da diese einzelnen Regengüsse aber nur sehr langsam ziehen dürften, muss man dort, wo sie auftreten, dann auch mit Starkregen rechnen müssen.

Donnerstag - Ausnahmetag mit Schauern
Der einzige Tag in dieser Woche, wo die Verbreitung von Schauern und Gewittern etwas größer ist, ist der Donnerstag. Denn eine kleinräumige Störung in der Höhenströmung sorgt dann dafür, dass es ein Tief mit seinen Ausläufern bis nach Deutschland hinein schafft (Abb. 3), wobei gelegentlich Schauer und Gewitter auftreten, die aber nur geringes Potenzial haben, kräftiger ausfallen zu können - eine willkommene Bewässerung für die Pflanzen.

Da dieser Tiefausläufer jedoch immer noch gegen die trockenere Luft und steigenden Luftdruck nach Osten hin ankämpfen muss, bleibt die Frage offen, wie weit die Schauer und Gewitter überhaupt über die Elbe hinweg an die östliche Landesgrenze kommen, dort werden sie sich stark abschwächen, sodass zwischen Berlin, Dresden und Oder sowie Neiße allenfalls noch mit wenig oder keinem Niederschlag zu rechnen ist, während tagsüber im Westen bereits wieder die Sonne - dort dann in vorübergehend kühlerer Luft - zu sehen ist, da sich das nächste Hoch anmeldet.

Sommerliches und warmes Wochenende
Die genaue Prognose für das kommende Wochenende ist dann zwar noch nicht im Detail möglich, aber der Trend ist klar: Während das Nachfolge-Hoch von "Zacharias" noch über Deutschland dominiert, bringen Tiefausläufer über dem Ostatlantik auf ihrer Vorderseite die warme Luft von Südwesteuropa nach Deutschland (Abb. 4). So sind nach einem vorübergehenden Temperaturrückgang am Freitag verbreitet Höchsttemperaturen über der magischen Sommermarke von 25°C zu erwarten, am Oberrhein auch häufig über 30°C (Abb. 5), und auch am Sonntag steigt die Gewitterneigung nur leicht an. Dabei scheint meist die Sonne, nur nach Norden hin können am Wochenende gelegentlich dichtere Wolkenfelder vorbeiziehen, der Nähe zu oben genannten Tiefausläufern geschuldet.

Es darf aber bereits für ein sommerliches Wochenende geplant werden - Grillen und Baden dürfte bei vielen oben auf dem Plan stehen. Wer dabei ganz sicher gehen will, sollte sich den kommenden Samstag vormerken, aber auch am Sonntag bleibt es Gesamteindruck sommerlich.