Weltwetter-Übersicht
Wie jeden Sonntag schauen wir uns an, welche Wetter-Highlights uns weltweit bevorstehen, sprich: Wo wird für die jeweilige Region und Jahreszeit besonders stark von den Normalbedingungen ab? Dabei hilft uns der Extremwetterindex des europäischen Vorhersagemodells ECMWF, der links in den Abbildungen für verschiedene Parameter zu sehen ist.
- Süd- und Südwesteuropa - Hitze
Auf diejenigen, die sich eventuell noch im Urlaub in Spanien oder auch im Süden Frankreichs oder in Italien abseits der unmittelbaren Nähe zum Mittelmeer befinden, kommen heiße Zeiten zu. Ursache ist ein Tiefdrucksystem, das sich aktuell nordwestlich von Irland bildet. Auf der Rückseite dieses Tiefs gelangt kühlere Luft sehr weit nach Süden bis vor die Küste Portugals voran, während weiter westlich dagegen sehr warme Luft über Afrika in den Süden Europas gelangt (Abb. 4). Dies sorgt dafür, dass die Temperaturen im Laufe der Woche dort weiter steigen. Der Höhepunkt der Hitzewelle dürfte am nächsten Wochenende erreicht sein mit Maxima oft über 40°C (Abb. 5) mit nachfolgend steigender Unwettergefahr.
- Südosteuropa: Teils kühl und nass
Ganz anders dagegen die Verhältnisse in einigen Regionen Südosteuropas. Vor allem im Westen der Ukraine wird es zur Wochenmitte hin recht ungemütlich mit dichten Wolken, Regen und allenfalls knapp über 15°C (Abb. 7). Kaltlufvorstöße sind über Osteuropa in diesem Sommer noch nicht häufig vorgekommen. Dieser hat für uns in Deutschland immerhin den Vorteil, dass das Hoch Zacharias bei uns etwas länger bleiben kann und nicht gleich wieder weiter nach Osten zieht.
- Süden Afrikas: Orkanböen und Schnee
Der Winter zeigt sich aktuell für viele im Süden Afrikas ungewöhnlich kalt. Kräftige Tiefdruckgebiete zapfen dabei die antarktische Luft von Süden her an. Für die Provinzen Nord-, Ost- und Südkap in Südafrika besteht aktuell Unwettergefahr durch örtliche Schneefälle sowie Orkanböen und hohen Seegang. Im Verlauf der Woche beruhigt sich dann das Wetter, und fernab von den Meeren tritt dann in den teils klaren Nächten leichter Nachtfrost auf, was in dieser Region eher selten vorkommt.
- Mexiko: Aus ERNESTO wird HECTOR
Der ehemalige Hurrikan ERNESTO ist mit extremen Regenfällen vom Golf nach Mexiko gezogen (wir berichteten in den Wetter News) und hat sich über Land stark abgeschwächt. Die Regengüsse und der Sturm haben dabei jedoch mindestens sieben Menschenleben gefordert und hunderte Menschen von Mexiko bis Guatemala in die Flucht getrieben. Überreste dieses Hurrikans sind nun weiter westwärts in den Pazifik gezogen, wodurch sich über dem warmen Wasser wieder ein Tropischer Sturm gebildet hat, der auf den Namen HECTOR getauft wurde. Dieser ist für die Menschen jedoch weit weniger gefährlich, da er weiter auf das Meer hinaus zieht. Dennoch können dadurch noch teils kräftige gewittrige Regengüsse in der Nähe der Pazifikküste entstehen, allem voran rund um den Golf von Kalifornien.
- Ostsibirien: Tagelang Dauerregen
Zum Schluss noch ein Ausflug in eine oft wenig beachtete Region: Sibirien. Vielerorts sind hier ja Wildfeuer sowie Wald- und Sumpfbrände ausgebrochen, die sich weiter ausbreiten könnten. Diese Gefahr dürfte im Osten Sibiriens in einem Bereich, der sich vom Ochotskischen Meer bis nach Norden erstreckt (angedeutet in den EFI-Niederschlagskarten in Abb. 1) gebannt sein. Denn über dem Ochotskischen Meer bildet sich ein kräftiges Tief (Abb. 8), das für längere Zeit seine Position kaum verändert und daher über Tage für dichte Wolken und teils kräftige, anhaltende Regenfälle sorgt. So ist es zum Beispiel gut möglich, dass die Einwohner der Hafenstadt Magadan die Sonne bis Mittwoch fast gar nicht zu Gesicht bekommen (Abb. 9), was im Sommer sicherlich eine Seltenheit darstellt.