ERNESTO erreicht Mexiko
Das Zentrum des zum Hurrikan erstarkten Tropensturmes ERNESTO hat am frühen Mittwochmorgen unserer Zeit die mexikanische Halbinsel Yucatán erreicht. Mit Sturm in Orkanstärke und enormen Regenmengen ergibt sich eine enorme Unwettergefahr. Auch im Südosten Chinas mussten Menschen in Sicherheit gebracht werden, dort zieht noch der ex-Taifun HAIKUI über Land.
1. Hurrikan ERNESTO
Am ersten August formierten sich über den tropischen Gewässern Schauer und Gewitter um ein gemeinsames Zentrum. Zunächst noch nicht allzu organisiert zog dieses Tiefdruckgebiet in das Karibische Meer. Über diesem konnte sich dann eine so genannte Tropische Depression herausbilden, die sich wenige Tage später zum Tropischen Sturm verstärken konnte und daher vom Nation Hurricane Center den Namen Ernesto bekam. In unserer folgenden Animation aus Satellitenbildern kann man die "Lebensgeschichte" von ERNESTO nachvollziehen:
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Am heutigen Morgen um etwa 5:15 Uhr unserer Zeit erreichte das Zentrum von ERNESTO die Ostküste der mexikanischen Halbinsel Yucatán (Abb. 2). Kurz zuvor wurden ausreichende Windgeschwindigkeiten von im Mittel 140 km/h erreicht, dass ERNESTO zu einem Hurrikan der Stufe 1 auf der 5-stufigen Saffir-Simpson Skala heraufgestuft wurde, auf aktuellen Satellitenbildern ist auch zu erkennen, dass sich kurz vor diesem so genannten Landgang das charakteristische Auge im Zentrum bildete.
Mit diesen zerstörerischen Winden wird nun der Hurrikan über die Halbinsel hinweg in den Golf von Mexiko ziehen und nachfolgend auf die Ostküste des mexikanischen Festlandes treffen. Dabei herrscht sehr hohe Gefahr, die vor allem vom Wasser ausgeht: Extreme Regenmengen von lokal 300 mm werden für die Halbinsel Yucatán, Belize, den Norden von Honduras und dem nördlichen Guatemala erwartet, wobei es zu lebensbedrohlichen Erdrutschen kommen kann. Zudem besteht eine hohe Gefahr durch Sturmfluten, auch entlang des südlichen Teils der mexikanischen Golfküste, wo der Tropensturm in der Nacht von Freitag auf Samstag erwartet wird (Abb. 3).
2. T.S. HAIKUI: Dritter Tropensturm in kurzer Zeit für China
Besonders schwer trifft es derzeit den Südosten Asiens. Nach SOALA und DAMREY, die innerhalb von nur einer Woche über das Land zogen und teilweise auch noch für Überflutungen durch Starkregen sorgen, hat mittlerweile der ehemalige Taifun HAIKUI die Ostküste Chinas südlich von Shanghai erreicht (Abb. 4 und 5). Vor der Ankunft dieses Tropensturmes wurden 600.000 Menschen in der betroffenen Küstenregion in Sicherheit gebracht.
Zwar erreicht der stärkste Wind im Mittel "nur" Windstärke 11 (ca. 111 km/h), jedoch zieht HAIKUI immer langsamer nordwestwärts über das Land, heute mit 17 km/h, übermorgen nur noch mit 5 km/h. Dadurch summieren sich enorme Regenmengen, die auf den ohnehin bereits oft gesättigten Boden fallen und die Überflutungs- und Erdrutschgefahr damit sehr hoch werden lassen.
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Die bereits durch SAOLA und DAMREY gefallenen, extremen Niederschlagssummen im Südosten Asiens sind dabei beachtlich: östlich von Taipei, Taiwan wurden durch die Tropenstürme innerhalb von einer Woche über 2.000 mm Niederschlag registriert, also drei Mal so viel, wie in Berlin normalerweise im ganzen Jahr zusammenkommt.