Unwetter durch Adriatief

Erst Italien, dann Österreich. Ein Adriatief sorgt für kräftige und unwetterartige Regenfälle im Alpenraum.

Während in den meisten Teilen Mitteleuropas unter Hochdruckeinflus derzeit sonniges und heißes Wetter herrscht, sorgt ein Adriatief in Italien sowie im Alpenraum für kräftige Schauer und Gewitter mit Unwetterpotential. Doch welche Regionen sind in letzter Zeit besonders stark von den Regenfällen betroffen?

Über 50 Liter in 6 Stunden
Zu Beginn der Woche machte sich das Adriatief bereits im Süden Italiens mit kräftigen Schauern und Gewittern bemerkbar, wobei besonders die Region Apulien von heftigen Regenfällen heimgesucht wurde. So meldeten die Wetterstationen in Brindisi und in Lecce jeweils eine beachtliche Niederschlagsmenge von 56 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 12 Stunden (vgl. Abbildung 2). In einigen Orten an der Adria standen ganze Straßenzüge unter Wasser.

Pegelstände im Alpenraum bedrohlich hoch
Das Adriatief konnte sich in den vergangenen Tagen weiter nordwärts ausbreiten, wodurch es zunächst die Balkanstaaten, nachfolgend auch Österreich mit starken Regengüssen erreichte. Vor allem in der Steiermark ist die Situation seit dem Wochenende sehr angespannt, wo bereits kräftige Gewitterschauer in einigen Gebieten für Hochwasser und Muren sorgten. Besonders die Pegelstände kleinerer Flüsse und Bäche sind bedrohlich hoch, so dass sie gebietsweise über die Ufer treten, wie im nachfolgenden Video veranschaulicht wird:

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Nun kam es aber genau in den ohne hin schon bedrohten Gebieten Österreichs durch das Adriatief erneut zu kräftigen Niederschlägen, wie anhand der Abbildung 3 hervorgeht. Aber auch in den westlichen Teilen Österreichs bestand gestern die Gefahr vor Starkregen. Selbst im Südosten Deutschlands zogen dichte Wolkenfelder vorüber, die mit zum Teil kräftigem, mitunter gewittrigem Regen verbunden waren. Nachdem sich der Einfluss des Adriatiefs in Österreich zum Freitag hin abschwächt, ziehen bereits im Verlauf des Wochenendes von Westen her neue Tiefausläufer auf, die erneut mit Schauern und Gewittern verbunden sind. Die Gefahr durch Unwetter, Hochwasser und Muren bleibt demnach im Alpenraum generell erhöht.