Weltwetterübersicht

In der kommenden Woche ist es im östlichen Mittelmeerraum und in Vorderasien sehr heiß.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Dienstag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

Europa: Hochdruckeinfluss in weiten Teilen Mitteleuropas - ungewöhnlich starker Tiefdruckeinfluss über Italien
Blicken wir zunächst auf unseren Kontinent. Nach langer Zeit der Wechselhaftigkeit setzt sich pünktlich zum Wochenstart hoher Luftdruck in Mitteleuropa durch, so dass sich eine längere beständige und vor allem wärmere Witterung einstellen kann. Davon profitiert auch England, wo die Olympischen Spiele bald beginnen (3). Allerdings könnte in London - pünktlich zum Start am Freitag - wieder Regen fallen. Gleichzeitig gibt es - recht ungewöhnlich für Ende Juli - über Italien ein kräftiges Tiefdruckgebiet, das besonders über den zentralen und südlichen Teilen zeitweise für heftige Gewitter sorgt (4). Das Wetter in Rom kann man hier verfolgen. Selbst in Tunesien könnte es noch für einen Schauer reichen. Dieses Tief bringt gleichzeitig Gewitter in den Alpen und damit in Südbayern, so dass dort der Hochdruckeinfluss deutlich schwächer ausfällt.

Amerika: Dürre im Mittleren Westen der USA hält voraussichtlich noch an
In Teilen der USA und in Kanada bleiben Temperaturen häufig über den üblichen Juliwerten erhalten. Auch im Osten der USA steigen die Temperaturen wieder. Das aktuelle Wetter ist dabei hier zu verfolgen. Am Pazifik ist es allerdings kühler und dort fällt sogar etwas Regen, genauso wie in den Neuenglandstaaten. Gerade in den zentralen Teilen der USA sowie in Kanada bleibt es jedoch recht trocken. Die Ursache ist ein ganz natürliches Phänomen: eine lang andauernde und vor allem ortsfeste Hochdrucklage (5), (6). Auch Mitteleuropa kennt so etwas; der heiße und trockene WM-Sommer 2006 mit großen landwirtschaftlichen Schäden ist sicher noch vielen in Erinnerung. 

Zu kühl gegenüber den jahreszeitlichen Werten bleiben weite Teile Nord- und Südafrikas. In Australien gibt es sogar örtlich extreme Winterkälte
Natürlich ist es beispielsweise im Norden Afrikas trotzdem noch hochsommerlich warm, aber im Südosten Australiens, wo derzeit Winter herrscht, registrierten die Messgeräte bereits in der Vergangenheit teilweise deutliche Frosttemperaturen. An der Wetterstation Grove Research auf Tasmanien trat in der Nacht zum Sonntag ein Tiefstwert von -3 Grad auf, was nahe dem Allzeitrekord liegt. Ursache ist eine Luftströmung aus dem eisbedeckten antarktischen Raum, die bis nach Australien reicht (8).