Hurrikansaison 2012

Derzeit hört man nur selten von Wirbelstürmen über dem Atlantik und Pazifik. Bleibt es so ruhig?

Die Saison der großräumigen Wirbelstürme beginnt durchschnittlich Anfang Juni und endet im November. In diesem Zeitraum entstehen die meisten tropischen Stürme, aus denen sich unter gewissen Umständen ein Hurrikan entwickeln kann.

Ideale Bedingungen sind eine sehr warme Meerestemperatur und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Diese zwei Hauptbedingungen stellen die notwendige Energie zur Verfügung, damit sich ein Hurrikan bilden kann. Natürlich ist auch die Windscherung (Änderung der Windrichtung und Windstärke mit der Höhe) ein wichtiger Faktor, diese sollte nicht zu stark ausgeprägt sein.

Die Saison 2012 begann recht früh, denn der tropische Sturm Alberto wurde bereits am 19. Mai registriert. Es folgten noch drei weitere Wirbel, ehe sich die Lage deutlich entspannte. Eine normale Saison, wie sie durch die NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) festgelegt wurde, besteht im Schnitt aus 9 bis12 tropischen Stürmen, von denen 5 bis7 die Hurrikanstärke erreichen. Die höchste Kategorie erreichen dabei lediglich ein bis drei Wirbelstürme pro Jahr.

Mögliche Entwicklung bis November
Die Hurrikanexperten Philip J. Klotzbach und William M. Gray von der Colorado State University erwarten eine leicht unterdurchschnittliche Saison 2012. Diese Prognose wird gestärkt durch die instabile Phase der südhemisphärischen Zirkulation, auch ENSO genannt sowie die Temperaturanomalien über dem Atlantik. Beide Systeme sind in gewisser Weise gekoppelt und interagieren miteinander. Dies begünstigt jedoch die Unsicherheit bei den Berechnungen von Langfristprognosen. Entscheidend für die weitere Saison wird das Verhalten von El Niño sein. Momentan kann man die südliche Oszillation als neutral bezeichnen.

Mehr Wirbelstürme durch wärmeres Klima?
Im Zeitraum von 1945 bis1969 herrschte auf der Erde eine kühle Phase und über dem Atlantik wurden 80 Hurrikane und 201 Tage mit Hurrikaneinfluss gezählt. Im Gegensatz dazu gab es im Zeitabschnitt von 1970 bis 1994, einer warmen Periode, nur 38 Hurrikane und 63 Tage mit Hurrikaneinfluss. Schlussfolgernd kann man sagen, dass die Oberflächentemperatur des Atlantiks und die Hurrikanaktivität scheinbar nicht dem globalen Trend der Klimaerwärmung folgen. Bei interessanten Wirbelstürmen werden wir Sie zeitnah informieren. Auf unserer Homepage können Sie sich stets einen Überblick verschaffen.