Tropensturm DEBBY
Ein in seinem Verhalten recht ungewöhnlicher tropischer Sturm sorgt vom Golf von Mexiko aus seit dem Samstag für enorme Regenmengen und Sturm in weiten Teilen Floridas, es kam bereits zu einigen Überschwemmungen, auch Tornadoschäden wurden gemeldet.
Das besondere an dem Tropischen Sturm ist dabei, dass er sich seit seiner Taufe auf den Namen Debby am 23.06. über dem zentralen Golf von Mexiko kaum bewegt hat und in den nächsten Stunden oder gar Tagen auch nicht wird. Zurzeit befindet er sich dabei etwa 180 Kilometer südsüdwestlich von Apalachicola, Florida. Die mittleren Windgeschwindigkeiten liegen bei bis zu 94 km/h, Windstärke 10 oder "Schwerer Sturm", wobei eine leichte Verstärkung in den nächsten 48 Stunden zu erwarten ist.
Dieser schwere Sturm kann auch bis zu einem Radius von 325 Kilometer um das Zentrum herum auftreten und damit auch das "Florida Panhandle" sowie die Westhälfte der Halbinsel Florida selbst betreffen. Ebenso betroffen ist der äußerste Süden der Staaten Alabama und Georgia. Die größten Sturmschäden treten jedoch durch vereinzelte Tornados auf, die dabei immer wieder entstehen. So gibt es seit Sonntagnachmittag (Ortszeit) zwölf Berichte, wobei mindestens ein Toter durch einen Tornadofall in Lake Placid zu beklagen ist. Doch nicht nur der Sturm allein ist gefährlich, insbesondere im Zusammenhang mit Wasser, sei es von oben oder durch Sturmfluten an der Golfküste, besteht die Gefahr weitflächiger Überflutungen. Folgendes Amateurvideo gibt einen Eindruck von Tag 2 von "Debby" am gestrigen Sonntag, 24.06.2012:
###YOUTUBE###
Beinahe ortsfest
Der Tropensturm wird dabei am südlichen Rand eines Höhenrückens "gefangen gehalten", sodass er sich vor Ort und damit über dem warmen Golfwasser weiter mit entsprechender Energie versorgen kann, wodurch seine Intensität eher noch zunehmen wird. Erst nach Wochenmitte ist mit einem Landgang zu rechnen, wobei die genaue Zugbahn und damit der genau Ort weiterhin sehr unsicher ist:
###YOUTUBE###
Sturm und Wassermassen
In dieser gesamten Zeit gibt es im nordöstlichen Golf bis nach Florida weiteren schauerartigen Regen. Dadurch summieren sich verbreitet enorme Niederschlagsmengen, in der Prognose des europäischen Vorhersagemodells (Abb. 5) sowie auch des National Hurricane Centers ergeben sich dabei bis zum kommenden Sonntag lokale Maximalmengen von über 630 Liter auf den Quadratmeter, das ist mehr als der durchschnittliche Jahresniederschlag von Berlin, örtlich sind sicherlich noch höhere Werte möglich. Dadurch ist mit weitreichenden Schäden zu rechnen, für Hausbewohner spielt die Versicherung eine große Rolle.
Dadurch muss in den nächsten Tagen weiterhin mit großflächigen Überflutungen gerechnet werden, durch die Sturmfluten wird das Meerwasser auch deutlich weiter in das Landesinnere von Florida getragen.