Kanarenwetter
Überraschend angenehm temperierte Luftmassen im Bereich der Kanarischen Inseln
Die relativ weit südlich im nördlichen Atlantik gelegenen Kanarischen Inseln sind auch bekannt als sogenannte Inseln des Ewigen Frühlings, obwohl sie wörtlich übersetzt eigentlich Hundeinseln heißen. Etwa auf gleicher geographischen Breite wie die zentrale Sahara gelegen, überrascht die zu Spanien gehörige Inselgruppe mit häufig angenehm temperierten Klima und das obgleich sie etwa zwischen 27 und 29° nördlicher Breite liegt. Auch gerade jetzt in der Sommerzeit steigt die Temperaturen häufig nur knapp über 30 Grad, während in der nicht sehr weit gelegenen größten Wüste der Welt gleichzeitig 45 bis knapp 50 Grad Celsius erreicht werden.
An den Ost- und Südküsten oftmals sonnig, sonst aber häufig wolkig und allgemein windig
Auch ist es bei weitem nicht durchweg sonnig, denn gerade auf den Nord- und Nordwestseiten der Inseln sind meist viele Wolken zu finden, während auf den Ost- und Südseiten der Inselgruppe verbreitet die Sonne scheint. Gleichzeitig fällt der gelegentlich unangenehm böige nördliche Wind auf, der sowohl viele Staubwirbel als auch hohe Wellen entstehen lässt.
Die Passatwinde, ein Ausläufer des Golfstroms und der afrikanische Kontinent sorgen für ausgleichende Wettererscheinungen
Antworten für die doch erstaunlichen Wettererscheinungen sind in den Passatwinden, dem afrikanischen Kontinent sowie in Ausläufern des Golfstroms zu finden. Letzterer kühlt nicht nur die Kanaren, sondern u.a. auch Madeira, während der Meeresstrom beispielsweise in Nordeuropa vor allem im Winter zu mildem Wetter führt. Gleichzeitig sorgt der Passatwind dafür, dass beständig eine Meeresbrise von Lanzarote bis El Hierro weht. Der Passat fungiert als ständiger Ausgleich zwischen dem subtropischen Hochdruckgürtel - wozu auch das Azorenhoch gehört - und dem Tiefdruckeinfluss in Äquatornähe. Das in Nordwestafrika befindliche Atlasgebirge führt gleichzeitig zu einer Kanalisierung der Windeffekte insbesondere auf den Kanaren.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel
Es gibt selbstverständlich auch Abweichungen wie z.B. heiße Winde, die manchmal von Afrika herüberwehen und die Temperatur bis auf 40 Grad treiben können, doch ist der Hitzespuk meist nach 2 bis 3 Tagen vorbei. Und im Winter können gelegentlich atlantische Tiefdruckgebiete bis zu den Kanarischen Inseln vordringen und zeitweise Regen bringen.