Nass oder trocken?

Werfen wir einen Blick auf den bisher gefallenen Niederschlag der letzten Monate in Deutschland.

Der Wettertrend der nächsten Tage und der kommenden Woche geht in Deutschland vielerorts in Richtung Schauer, Regen und Wind. Teils zeigt sich aber auch längere Zeit die Sonne und es gibt auch längere trockene Abschnitte.

Somit sind „Unbeständigkeit“ und „wechselhaftes Wetter“ derzeit häufig gebrauchte Ausdrücke der Meteorologen.

Betrachtet man den gefallenen Niederschlag in Deutschland in den Monaten Februar, März, April und Mai etwas genauer, so sind diese Monate im Flächenmittel zu trocken ausgefallen. Das betrifft allerdings nicht jede Region oder jeden möglichen Ort, wir sprechen über den Durchschnittswert von ganz Deutschland.

Natürlich ist in einigen Gebieten mehr Regen vom Himmel gefallen als es der übliche klimatische Monatswert suggeriert, aber deutschlandweit waren die letzten vier Monate etwas zu trocken. Besonders ins Gewicht fällt dabei der März 2012 mit knapp 30 Prozent der für diesen Monat üblichen Niederschlagsmenge. Danach reiht sich der Februar mit etwa 55 Prozent in die Liste der trockenen Monate ein, bevor April und Mai mit etwa 80 Prozent der normalen Niederschlagsmenge folgen.

Fällt in diesem Juni mehr Regen als üblich?
Derzeit befindet sich bei den Britischen Inseln ein kräftiges Tief, an dessen Randbereich sich stetig neue Tiefdruckgebiete bilden und Mitteleuropa mit Feuchtigkeit versorgen. In der neuen Woche soll sich dann eine markante Tiefdruckzone vom Nordmeer bis nach Südfrankreich erstrecken. In diesem Falle würde Deutschland von Südwesten und Westen her weiterhin mit feuchter Luft bedacht. Ferner kommen der hohe Sonnenstand im Juni und die Labilität der einzelnen Luftschichten hinzu. So können sich kräftige Schauer oder Gewitter entwickeln und dies führt mitunter zu ergiebigen Niederschlägen. Beispielsweise kann in nur  wenigen Stunden die Hälfte der üblichen Monatsmenge vom Himmel fallen.

Die genaue Vorhersage von Gewittern und deren Zugbahn ist noch immer sehr kompliziert und nur für die nächsten 2 bis 6 Stunden relativ genau bestimmbar.

Der potentielle Regen der nächsten Tage ist besonders für die Landwirtschaft sehr wichtig, bevorzugte Regionen sind dabei der Südosten und die Staulagen der Mittelgebirge. Im Osten und Nordosten werden mögliche Niederschläge nur in stark abgeschwächter Form ankommen, da sich bei südlicher Strömung die Mittelgebirge als natürliche Regenfänger in den Weg stellen.

Bis zur Monatsmitte werden uns aber noch einige Schauer und Gewitter überqueren. Wir sind daher gespannt, wie sich der Juni weiterentwickelt und halten Sie natürlich über alle wichtigen und niederschlagsreichen Wetterereignisse auf dem Laufenden.