Wärme und Gewitter

Hier unbeständig, dort sonnig und sehr warm. Über die genaue Verteilung diese Woche reden wir heute

Sommerliche Temperaturen und kräftige Gewitter im Westen Deutschlands haben gezeigt, wohin beim Wetter in dieser Woche die Reise gehen wird. Und grundsätzlich können wir uns über viele freundliche Momente freuen. Doch wo muss man sich zudem auf Gewitter einstellen?

Dass genug Energie in der Luft ist, das hat man bereits am gestrigen Sonntag vor allem in Nordrhein-Westfalen gemerkt. Insbesondere in den nördlichen Stadtteilen von Düsseldorf kam es während der Gewitter vor allem zu Starkregen und Hagel, wie folgendes Video demonstriert:

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Dabei musste die Feuerwehr zu etwa 150 Einsätzen ausrücken, vor allem um vollgelaufene Tiefgaragen, Keller, Souterrain-Wohnungen und Unterführungen vom Wasser zu befreien. 

###YOUTUBE###Die Gewitter entstanden am Rande dieses hier zu sehenden Höhentiefs, eines Bereichs kalter Luft in höheren Luftschichten. Die wärmere Luft darunter kann in diesem Fall besonders leicht aufsteigen, und es entsteht auch ein Tief am Boden, das auf den Namen Yvi getauft wurde. Es ist nicht besonders ausgeprägt, hat aber von Südwesten her Deutschland erreicht. Dabei setzt sich die gestern begonnene Entwicklung fort: Zunächst können im Südwesten Deutschlands nur lokal Schauer oder Gewitter entstehen, die aber auch wieder die Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen in sich bergen.

In der Nacht zum Dienstag jedoch kann sich im Bereich von "Yvi" ein größeres Gebiet schauerartigen und gewittrigen Regens bilden. Dabei wird der Niederschlagsschwerpunkt sehr wahrscheinlich über dem Osten Frankreichs liegen, doch muss man vor allem auch in Baden-Württemberg und dem Saarland mit lokalen Überflutungen rechnen. Unsere Abschätzung der höchstmöglichen Niederschlagsmengen zeigen mögliche Regenspitzen von etwas über 50 Litern pro Quadratmeter an. Aber Achtung: Diese in Abb. 4 gezeigten Werte sind nicht als Vorhersage zu sehen. Sie zeigen nur mögliche Maximalszenarien, sozusagen den oberen Rand des Wahrscheinlichen an. 

Zur Wochenmitte hin, während das Höhentief weiter ostwärts unter Abschwächung in Richtung Balkan zieht, verstärkt sich über Nordeuropa das Hoch "Otto", sodass die Schauer- und Gewitterneigung sogar noch etwas weiter nach Südwesten zurückgedrängt wird. Hier muss jedoch weiterhin mit eher wechselhaften Bedingungen gerechnet werden, während in der Nordosthälfte meist ungestört die Sonne scheint. Doch wird man im Norden bereits etwas anderes bemerken:

Am Donnerstag leichte Abkühlung
Denn am Rande dieses Hochs gelangt mit auflebendem Nordostwind etwas weniger warme, vor allem aber deutlich trockenere Luft nach Deutschland (Abb. 5). So nimmt die Schauer- und Gewitterneigung im Laufe des Donnerstags auch im Süden Deutschlands deutlich ab, während im Norden von einem oft stahlblauen Himmel die Sonne scheint. Allerdings sorgen höhere Luftdruckgegensätze dafür, dass der Wind dort auffrischt und sehr böig wehen dürfte. Die Temperaturen gehen dabei insgesamt etwas zurück, bleiben im Landesinneren aber vielerorts mit ihren Maximalwerten noch über 20°C.

Am Freitag und in Richtung Pfingsten geblickt scheinen sich dann die Verhältnisse umzudrehen: Die sonnigste Region wird dann vor allem der Westen Deutschlands sein, während ein neues Höhentief nach Osten hin für eine steigende Schauer- und Gewitterneigung sorgen dürfte. Doch für eine detaillierte Vorhersage ist es heute noch zu früh, darüber werden wir sicherlich in dieser Woche und an dieser Stelle noch einmal genauer berichten.