Regenerative Energien
Wie der Wirtschaftsnachrichtendienst dpa-AFX heute unter Berufung auf die Rheinische Post mitteilt, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem Energie-Spitzentreffen geladen, um den Ausbau regenerativer Energien voranzutreiben. Damit werden auch genaue Wetterprognosen immer bedeutsamer.
Unter anderem soll Netzausbau das Thema sein. Ohne diesen würde der an vielen Stellen in Deutschland produzierte Ökostrom gar nicht transportierbar sein, teilweise stockten schon Baumaßnahmen von so genannten Offshore-Windparks in der Nordsee wegen fehlender Anbindungen. Im Hinblick auf den beschlossenen Atomausstieg 2022 soll damit wohl wieder Bewegung in die Energiewende kommen, vor allem Wind- und Solarenergie sollen bevorzugt in unser Stromnetz eingespeist werden.
Vor allem diese zwei Formen der Energiegewinnung sind offensichtlich sehr wetterabhängig, womit auch einer genauen Wettervorhersage in Zukunft wohl noch mehr Bedeutung zukommt, begonnen von der Standortplanung bis zur Ertragsprognose und darüber hinaus.
Am Beispiel der folgenden Tage sehen wir, warum es gerade bei regenerativen Energien so wichtig ist, die Energiequellen vielfältig auszuwählen. Wir erinnern uns an die am Montag skizzierte Wetterübersicht an dieser Stelle (diese Wetter News): Zunächst erreichen uns vom Nordatlantik her Tiefs, die sich auf dem Weg nach Osten hin abschwächen, dort macht sich im Laufe der Woche Hochdruckeinfluss bemerkbar, der sich dann am Wochenende vorübergehend ausbreiten kann.
Diese Woche: Erst Wind, dann Sonne
Das bedeutet, dass wir zunächst unseren Ökostrom vermehrt aus Windenergie, im Laufe der Woche aber zunehmend aus Sonnenenergie erhalten.
In Abb. 2 sehen wir die Prognose für die Windgeschwindigkeit in einer für Windkraftanlagen interessanten Höhe von 70 Metern. Wir sehen, dass durch das kommenden Sturmtief vor allem der Nordwesten Europas profitieren wird, zumindest bis eine Windgeschwindigkeit erreicht wird, die das zeitweilige Abschalten voraussetzt. Die Ausbeute ist für Deutschland gesehen dementsprechend ebenfalls nach Nordwesten hin besser.
Bei der Standortsuche hilft einem dabei eine Bewertung aufgrund historischer Wetterdaten. So kann der für die Windausbeute optimale Ort für die Windkraftanlagen ausgesucht werden. Laut unserer aktuellen Prognose, die wir für Energiekunden auf dem Portal MeteoPower anbieten (Abb. 3), sind dabei am frühen Donnerstag immerhin zwischen 5.000 und 10.000 Megawatt Ertrag möglich.
Der deutschlandweite Ertrag an Sonnenenergie (Abb. 4) ist indes bis dahin nicht sonderlich hoch, heute dürfte er nur bei etwas über 20 Prozent oder 5.000 MW liegen, die vor allem von den ostdeutschen Solaranlagen stammen, da dort die Sonne am längsten scheint. Wenn sich jedoch die Sonne ausbreitet, steigt die Ausbeute bis zum Donnerstag bereits auf beinahe 60 Prozent oder knapp 15.000 MW, eine weitere Steigerung ist dann ab Freitag sehr wahrscheinlich.
Gerade in dieser Woche kann man also gut erkennen, dass gerade die Kombination mehrerer regenerativer Energiequellen eine gleichmäßige Stromversorgung sicherstellen kann, das gilt umso mehr, wenn man noch die Wasserkraftwerke hinzuzieht und so weiter. Bei vielen dieser regenerativen Energieformen ist eine möglichst genaue Prognose von Sonnenscheindauer und Windgeschwindigkeit oder auch der hydrologischen Situation für die Energiebetreiber unverzichtbar. Mehr Informationen hierzu gibt es auf unserer Geschäftskundenseite für die Energie-Wirtschaft.