Regen in der Wüste
Denkt man an den Norden Afrikas, dann fällt einem recht schnell die Sahara ein, die größte Trockenwüste der Erde. Gestern gab es in den nordwestlichen Teilen Schauer und Gewitter. Örtlich fiel dabei die Hälfte des mittleren Monatsniederschlages.
Ein dichtes Wolkenband liegt über Nordwesten Afrikas
Dichte Wolkenfelder auf Satellitenbildern kennen wir in unseren Breiten zu genüge. Blicken wir dann auf den Norden Afrikas, so sehen wir meistens schön klar die Konturen und Küstenlinien des Kontinents, ohne das größere Wolken stören. Dieses Bild gab es jedoch gestern nicht. Wie anhand der Abbildung 2 deutlich wird, legte sich ein breites Wolkenband über Marokko und Algerien.
Grund dafür ist der umfangreiche Höhentrog über Europa, der weit bis nach Nordafrika ausgreift und auf dessen Vorderseite sich kräftige Tiefdruckgebiete entwickeln. Bereits in den News vom Vortag wurde an dieser Stelle über die bevorstehenden Unwetter im Mittelmeerraum berichtet.
An der Grenze zwischen subtropischer Luft im Süden und Kaltluft polaren Ursprungs im Norden bildete sich schließlich über dem Nordwesten Afrikas ein Tiefdruckgebiet, welches für Regenschauer, vereinzelt auch für Gewitter sorgte.
Im Atlas sogar Schnee
Während Niederschläge an der marokkanischen Atlantikküste durch den Meereseinfluss über das Jahr verteilt häufiger vorkommen, so nehmen sie mit jedem Kilometer weiter ins Binnenland bezüglich ihrer Häufigkeit und Intensität drastisch ab. Grund dafür ist der Atlas, dessen Gipfel bis über 4000 Meter hoch reichen und demzufolge eine markante Barriere zwischen dem feuchteren Klima Nordafrikas und dem exrtrem trockenen Klima der Sahara bilden. Gestern kam es jedoch auch südlich der Gebirgskette zu Schauern und Gewittern. In den höchsten Lagen des Atlas fiel auch Schnee.
Somit sind links die Niederschlagsmeldungen einiger Wetterstationen in Marokko und Algerien aufgeführt. Die Abbildung 3 zeigt die 24-stündige Niederschlagsmenge im Zeitraum von Mittwoch (06 Uhr UTC) bis Donnerstag (06 Uhr UTC). Es wird deutlich, dass sich die Niederschläge zunächst auf Marokko beschränkt hatten. Anhand der Abbildung 4 wird jedoch ersichtlich, dass am Donnerstag auch weite Teile Algeriens von Regenfällen betroffen wurden. Teilweise fielen bis weit in die Wüste innerhalb von 6 Stunden 2 Liter Regen pro Quadratmeter, was in Adrar die Hälfte des mittleren Monatsniederschlages für April entspricht.