Letzter Aprilschnee
Der vergangene Winter war besonders im Alpenraum, aber auch in einigen Mittelgebirgen von Deutschland sowie in Osteuropa schneereich. Was ist aus dem Schnee geworden? Wie viel ist davon nach dem sonnigen und milden März noch übrig und was ergibt der Vergleich zum letzten Jahr?
Für diese Jahreszeit normale Schneelage
Anfang April liegt nur noch auf den höchsten Mittelgebirgsgipfeln eine Schneedecke, die jedoch durchbrochen ist und kaum noch Wintersport zulässt. Der Große Arber im Bayerischen Wald ist mit 85 cm Spitzenreiter, gefolgt vom Fichtelberg im Erzgebirge mit 63 cm und dem Brocken mit 46 cm. In den westlichen Mittelgebirgen ist nur noch auf dem Feldberg im Schwarzwald eine Schneedecke von um die 30 cm anzutreffen. Diese Gipfel sind zu niedrig um bei den milden Temperaturen im Frühjahr noch längere Zeit den Schnee zu halten. Besser sieht es in den Alpen oberhalb 2000 Metern aus: Die Zugspitze hat noch fast 500 cm der weißen Pracht.
Letztes Jahr schlechte Schneelage
Im Vorjahr war der Winter zwar am Anfang sehr kalt, jedoch gab es im Februar und März 2011 kaum noch Niederschlag und diese Monate waren im Mittel zu warm. Die Schneelage war somit deutlich schlechter und so wurden am Ende der ersten Aprildekade auf allen deutschen Mittelgebirgsgipfeln nur noch Schneeflecken gemeldet. Selbst auf der Zugspitze lag mit 225 cm gerade einmal die Hälfte der diesjährigen Schneedecke.
Einige Rekordwerte aus der Vergangenheit
Ein Blick in die weitere Vergangenheit zeigt jedoch, dass Anfang April auch ganz andere Schneemengen möglich sind: Die Zugspitze meldete im April 1944 satte 830 cm Schnee (deutscher Rekord), auf dem Brocken lagen im April 1970 noch 380 cm! Selbst wenn die nächsten Tage eher nasskalt ausfallen, ist ein bedeutender Neuschneezuwachs höchstens in den Alpen ab 2000 Metern möglich, sonst ist die Jahreszeit zu weit fortgeschritten.