Massive Lawine
Sie war nicht besonders schnell, aber sie hatte genug Gewalt, einen Skilift unbrauchbar zu machen. In den französischen Alpen rutschte eine massive Schneelawine den Hang hinunter. Amateurvideos zeigen eindrucksvoll die Kraft des in Fahrt gekommenen Schnees.
Die Skifahrer traf die Stärke dieses Ereignis am vergangenen Freitagnachmittag (02.03.2012) überraschend, war doch die Lawinenwarnstufe zwar erhöht, aber nur bei Warnstufe 3 von 5 ("erheblich"). Als die Lawine in St. Francois-Longchamp (zu dem Skigebiet Valmorel gehörend) zum Stehen kam, hatte sie eine Länge von 500 Metern und türmte sich acht Meter hoch auf. Dem Gewicht des nassen Schnees konnten die Pylone des Skilifts und schließlich auch die Talstation nicht standhalten:
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Der Liftbetreiber stoppte den Betrieb jedoch rechtzeitig, als er sah, wie sich die Lawine in Bewegung setzte und die Pylone in Bewegung gerieten. Mehrere Menschen befanden sich noch auf dem Lift, die mit Helfern und teils mithilfe eines Hubschraubers befreit werden mussten, bei dem Vorfall wurde dabei niemand verletzt.
Wetterlage
Die Schneelawine kam ins Rutschen, nachdem ein Vorstoß sehr warmer Luftmassen den Schnee teilweise angetaut hatte. Bis in den Südwesten Deutschlands sorgte dieses Hoch ja für Temperaturen im Bereich von 20°C. Nach den abwechselnd kühlen und sehr milden Perioden konnten sich so durch abwechselndes Tauen und Gefrieren Schichten im Schnee bilden, die untereinander wenig Halt boten. Auf der teils flüssigen Unterlage kam das Schneebrett dann am Freitag endgültig in Bewegung.
Weitere Lawinen wurden am Wochenende aus der Schweiz am Kleinen Matterhorn sowie auf der Engstlenalp gemeldet, eine dort eingeschlossene Familie konnte sich jedoch befreien. Durch die aktuell bestimmte kältere Luft und damit verbunden Minusgraden auf den Skipisten ist die Lawinengefahr mittlerweile gesunken, meist auf Stufe zwei, vor allem in der Südschweiz noch gebietsweise bei drei. Mehr Informationen zur Schneelage findet sich im Wintersportwetter.