Flut in Australien

Erneut ist es zu heftigen Regengüssen in Australien gekommen...die Flüsse steigen

Im Südosten Australiens mussten und müssen zeitweise tausende von Menschen vor den Fluten flüchten, die nach den stärksten Regenfällen seit 125 Jahren aufgetreten sind. Zunächst ist nun leichte Entspannung in Sicht, jedoch nicht für lange Zeit.

Über 100 Liter pro Quadratmeter in 18 Stunden
Dabei wird vor allem ein breiter Streifen im Südosten Australiens immer wieder von gewittrigen Regengüssen mit enormen Niederschlagsmengen getroffen. Jüngst war es erneut die Region um die Goldküste an der Grenze der Bundesstaaten New South Wales und Queensland. Beispielsweise ergossen sich am Sonntag zwischen 00 und 18 Uhr unserer Zeit 138 Liter pro Quadratmeter in Maryborough, Queensland, vom Himmel (Abb. 4), dies entspricht beinahe einem Viertel des durchschnittlichen Jahresniederschlags von Berlin.

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Dementsprechend haben die Australier wie bereits im dort nun zu Ende gehenden Sommer erneut mit massiven Überflutungen zu kämpfen. Dieses war dort der kälteste und niederschlagsreichste seit 50 Jahren. 70 Prozent des Bundesstaates New South Wales sind nach Medienangaben davon betroffen. In Sydney mussten 2.000 Einwohner in der Nacht zum Sonntag in Notunterkünften schlafen, zum Morgen konnten sie wieder in die Häuser zurückkehren. Dort habe es so stark geregnet wie seit 1886 nicht mehr. Die Warragamba Talsperre, die im Westen Sydneys liegt, fließt derzeit über, dies ist seit 14 Jahren nicht mehr geschehen. Die Talsperre gehört zu einem der größten Wasserreservoire weltweit.

Woher kommen die Fluten?
Die gesamte Witterung mitsamt Überschwemmungen sind dabei auf ein allmählich abnehmendes La Niña - Ereignis zurückzuführen. Dabei ist das Wasser des äquatorialen Ostpazifiks kälter als im Durchschnitt. Durch die damit gekoppelte Veränderung des Luftdrucks weht ein kräftigerer Passatwind, der das warme Oberflächenwasser in Richtung Südostasien und vor die Ostküste Australiens drückt. Wenn dort die feucht-warme Luft aufsteigt, kommt es daher vermehrt zu enormen gewittrigen Regengüssen und Überflutungen.

Dabei stoßen Luftmassen über den südlichen Wendekreis nach Norden in die tropischen Regionen im Norden des Kontinents, und durch die Vermischung von trockener Wüstenluft und sehr feuchter und warmer Luft tropischen Ursprungs (Abb. 6) können dabei die extremen Gewittergüsse entstehen.