Sturmflut und MeteoShow

Zuerst gibt es das Wochenendwetter in der MeteoShow, danach schauen wir auf die Sturmflut von 1962.

Heute mal ganz untypisch: Wir machen einen Wetterrückblick, statt einer Vorhersage. Denn heute vor 50 Jahren ereignete sich in Hamburg eine der schlimmsten Sturmfluten der Geschichte. Zuvor gibt uns aber unsere Meteorologin Alexandra Mittermeier einen Ausblick auf das Wochenendwetter.

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50 Jahre nach der Flutkatastrophe
Viele Hamburger werden mit Schrecken zurückblicken, denn die Sturmflut von 1962 war eine der schwersten Naturkatastrophen der Nachkriegszeit. Heute jährt sich das Unglück zum fünfzigsten Mal und wir werfen einen Blick auf die Geschehnisse.

Orkantief „Vincinette“ und das dazugehörige Sturmfeld erreichte in den späten Abendstunden des 16. Februars 1962 die Deutschen Bucht und kurz nach Mitternacht in Hamburg seinen Höhepunkt. Das führte an der Nordseeküste und der Elbe zu einer der schwersten und folgenreichsten Sturmfluten der Geschichte. Zahlreiche Deiche brachen, viele Stadtteile Hamburgs standen unter Wasser und über 300 Menschen kamen ums Leben.

Wetterlage: Ganze Reihe von Orkantiefs
Dem Sturmflutorkan sind gleich eine ganze Reihe von Orkantiefs vorangegangen. Bereits seit Dezember 1961 hielt die stürmische Westwindwetterlage an, so dass schon im Vorfeld bis zum 12. Februar 1962 die gesamte Nordseeküste immer wieder von Sturmfluten betroffen war. Allerdings hielten die meisten Deiche bis dahin, erst mit dem Orkan am 16. Februar 1962 nahm die Katastrophe ihren Lauf. Das Tief (Abb. 2 und 3) hatte sich über Island gebildet und zog unter Verstärkung rasch nach Südskandinavien, wo es einen Kerndruck von 950 hPa erreichte, auf Sylt wurden teilweise über 80 Knoten (entspricht 150 km/h, also Windstärke 14, Abb. 4) gemessen. Ab dem 18. Februar 1962 beruhigte sich die Wetterlage und es floss polare Kaltluft ein, die in den betroffenen Regionen zur Bildung einer Eisschicht führte.

Wettervorhersage damals und heute
Heute können solche Orkanwetterlagen dank moderner Wettermodelle meist schon einige Tage zuvor relativ gut erfasst werden. Für die Vorhersage einer Sturmflut an der deutschen Nordseeküste ist dabei vor allem eine möglichst genaue Windvorhersage entscheidend. In den sechziger Jahren war die Technik noch nicht soweit, es gab keine numerischen Wettermodelle, Satellitenbilder oder Wetterradardaten. Die Meteorologen arbeiteten "per Hand", Wetterkarten wurden täglich vom diensthabenden Meteorologen gezeichnet. Zudem hatte man die Funkdaten von Wetterballons und Schiffen auf der Nordsee.