Zyklon "Giovanna"
Zyklon Giovanna ist mit höchsten Windgeschwindigkeiten von knapp 200 km/h auf die Küste Madagaskars geprallt und hat sie ostwärts überquert. Mit "Zyklon" bezeichnet man tropische Wirbelstürme ab einer bestimmten Stärke im Indischen Ozean sowie in Australien. Es kam zu großen Schäden, nun zieht "Giovanna" auf die Küste von Mosambik zu.
Hütten und Strommasten zerstört
Der tropische Wirbelsturm hatte beim Landgang, also dem Auftreffen seines Zentrums an der Ostküste Madagaskars, maximale Windgeschwindigkeiten von 198 km/h. Seinen Höhepunkt erreichte "Giovanna" zuvor über dem Indischen Ozean, dort bliesen maximale Mittelwinde mit über 230 km/h um das Zentrum herum. Es war damit ein Wirbelsturm der Stufe 4 von 5 auf der Saffir-Simpson Skala.
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Schäden vor allem in Tamatave
Die größten Schäden traten dabei in der Stadt Tamatave an der Küste auf, etwa 200 km nördlich von Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, gelegen. Strommasten, Bäume und einfache Hütten wurden durch den Sturm umgerissen. Die Hauptverbindungsstraße in die Hauptstadt soll laut Medienangaben durch einen Erdrutsch nach Starkniederschlägen unterbrochen sein. Auch in Antananarivo wurde zeitweise der Strom abgestellt, Schulen und Büros schlossen ihre Pforten. Die offizielle Zahl der Todesopfer liegt nach aktuellem Stand bei zwei, es werden weitere befürchtet. Hier die Animation eines 3D-Radarbildes vom 11.02.2012 von der TRMM (Tropical Rainfall Measurement Mission) der NASA.
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Über Wasser neue Kraft
Da ein Zyklon sehr feuchte Luft als Antrieb benötigt, schwächte er sich auf den Weg über das madagassische Festland ab. Seit der Nacht zum heutigen Mittwoch befindet sich das System allerdings bereits wieder über warmem Wasser in der Straße von Madagaskar, gegenwärtig betragen die Windgeschwindigkeiten "nur" 74 Stundenkilometer, entsprechend Windstärke 8 auf der Beaufortskala.
Das Meer ist dort mit Temperaturen von 29 bis 31°C jedoch warm genug, um "Giovanni" wieder erstarken zu lassen. Das Joint Typhoon Warning Center (JTWC) rechnet damit, dass die Mittelwinde noch einmal 130 km/h erreichen könnten, dies entspräche einem Zyklon der Kategorie 1. Die Zugbahn ist dabei noch nicht eindeutig. Ging man vor ein paar Tagen noch davon aus, dass der Weg des Zyklons direkt auf Mosambik zusteuert, so ist jetzt mit einer etwas höheren Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass "Giovanna" einen eher südwestlichen Kurs einschlägt und damit vor der Küste "beidreht" (Abb. 2).
Trifft "Giovanna" Mosambik?
Dennoch herrscht erhöhte Aufmerksamkeit bei den Behörden Mosambiks, da selbst in dieser Situation neben dem Wind noch mit erheblichen gewittrigen Starkniederschlägen (Abb. 3) zu rechnen ist. Auch ist die Schifffahrt in der Straße von Madagaskar derzeit stark eingeschränkt worden. Wie in Abb. 4 zu sehen ist, betrifft dies vor allem die Provinz Inhambane im Südosten des Landes. Hier ist mit Überschwemmungen und Erdrutschen (Abb. 5) zu rechnen.