Weltwetterübersicht

Wie jeden Sonntag hier wieder einige 'Hot Spots' der Welt, in der extremes Wetter zu erwarten ist

Jeden Sonntag bringen wir an dieser Stelle eine Übersicht über die markantesten Orte der Welt, an denen extremes Wetter zu erwarten ist. Ein erstes Indiz hierfür gibt der Extremwetterindex des europäischen Vorhersagemodells.

Anmerkung: Richtiger Umgang mit EFI
Dieser Extreme Forecast Index oder kurz EFI zeigt dabei große Abweichungen von der Modellklimatologie an, sprich: Das prognostizierte Wetter weicht stark von dem ab, wie es innerhalb des Modells als "normal" definiert wurde. Natürlich ist es nicht möglich, alle Extremereignisse auf Basis mithilfe nur eines Indexes zu erfassen. Daher muss nicht jede Region mit einem hohen Index auch dort Extremwetter bedeuten, andererseits kann es auch Regionen geben, die der EFI nicht erfasst. Ein hoher Index bedeutet in dem Fall Werte in der Nähe von +1 oder -1, niedrige Werte liegen nahe Null. Dieses sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man sich die links stehenden EFI-Karten für Niederschlag (Abb. 1), Windspitzen (Abb. 2) und Temperatur (Abb. 3) für den morgigen Montag, 13.02.12, ansieht.

 

Weltwetter-Übersicht KW 7 / 2012

Europa
Schnee vor allem am Schwarzen Meer

Noch ist es verbreitet zu kalt in Europa. Diese Kälte schwächt sich jedoch in Deutschland von Nordwesten her allmählich ab, wobei wir allerdings hierzulande auch in der kommenden Woche häufig mit Schnee, Regen und Glätte rechnen müssen. Vor allem zur Wochenmitte hin ist in höheren Lagen auch ein Schneesturm möglich. Dieses behandeln wir jedoch im Rahmen der kommenden Wetter News noch genauer.

Europaweit betrachtet spielt sich das größere Extremwetter nach wie vor im Südosten ab. Dabei zieht ein Tief vom östlichen Mittelmeer in Richtung Balkan und über das westliche Schwarze Meer, wobei es sich verstärkt. In kalter Luft und mit entsprechend feuchter Meeresluft gesättigt, sind so weitere, teils kräftige Schneefälle (Abb. 1) für das ohnehin schon überversorgte Bulgarien und Rumänien sowie deren Nachbarländer auf dem Weg, in der Türkei fällt teils kräftiger Regen. Zum Dienstag hin zieht das Tief dann weiter in Richtung Ukraine (Abb. 4).

Nordamerika / Grönland
Kräftige Niederschläge und Sturm

Während sich in den kommenden Tagen ein sehr kräftiges Atlantikhoch bildet, wird das Wetter an seinen Rändern zunehmend interessant. Während dies für uns die Zufuhr milderer und feuchterer Luft aus dem Nordwesten bedeutet (und damit verbundenen Regen- und Schneefällen), ist auch an seiner Westflanke mit kräftigen Niederschlägen und Sturm zu rechnen. Dies bedeutet Neuschneemengen von teils über 20 cm in 12 Stunden im Bereich von Neuengland / Neufundland (Abb. 5). Da das zugehörige Tief aber auch warme Luft weit nordwärts befördert, steigt die Temperatur zuvor im Süden Grönlands, in Nuuk regnet es etwa bei leichten Plusgraden.

Weitere Kaltluftvorstöße sorgen zudem für kräftige Niederschläge zwischen Kansas und Texas, verbunden mit entsprechender Glättegefahr durch Schnee und auch Glatteis. Im Nordwesten bis hinein nach Kalifornien sorgt ein vom Pazifik heranziehendes Tief ebenfalls für Gefahr von Überflutungen durch teils kräftige Regenmengen in Verbindung mit Sturmböen an der Küste selbst (Abb. 6).

Südostasien
Mögliche Erdrutsche zwischen Philippinen und Indonesien

Ein Tiefdruckgebiet über dem Südchinesischen Meer und der Celebessee bringt Überreste einer schwachen Kaltfront in die Monsunregion. Dadurch verstärken sich die schauerartigen Niederschläge noch weiter. Insbesondere im Süden Luzons (Philippinen), Visaya und im Norden und Osten von Mindanao ist mit extremen Niederschlägen und Orkanböen zu rechnen, hier herrscht auch die größte Gefahr von Erdrutschen. Diese besteht allerdings auch weiter bis nach Malaysia und Indonesien (Abb. 7).

Afrika
Tropensturm "Giovanna" erreicht Madagaskar

Unwettergefahr besteht in den kommenden Tagen auch für Madagaskar und Mosambik. Hierfür verantwortlich ist der wieder erstarkte Zyklon "Giovanna" (Abb. 8). Der Tropensturm wird voraussichtlich in der Nacht von Montag auf Dienstag die Ostküste Madagaskars erreichen mit maximalen Windgeschwindigkeiten von etwa 200 km/h und enormen Regenmengen. Nach Abschwächung über Land wird er sich voraussichtlich über der Straße von Madagaskar erneut zu einem Zyklon der Kategorie 1 (von 5) verstärken (Abb. 9) und in der zweiten Wochenhälfte auch zunehmend Mosambik Unwetter bringen.