Rettung contra Wetter
Nach wie vor liegt die havarierte 'Costa Concordia' vor dem Hafen der italienischen Insel Giglio. Nun hat aus ökologischer Sicht ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen, bei dem auch das Wetter eine große Rolle spielt.
Denn die große Befürchtung der kommenden Zeit ist, dass Tonnen von Schwer- und Dieselöl in das Wasser gelangen könnten. Dies wäre eine ökologische Katastrophe. Viele Experten aus anderen Nationen sind daher angereist, um das Öl abzupumpen:
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Doch ob dies gelingt, hängt auch vom Wetter ab. Denn die gesunkene 'Concordia' liegt auf Klippen, die von den Küsten weg recht steil in die Tiefe reichen. Ein kräftigerer Wellengang könnte dazu führen, dass das Schiff von den Klippen tiefer ins das Meer rutscht und das Öl ausläuft.
So schauen die Rettungsmannschaften derzeit sehr genau auf das Wetter. Und aus heutiger Sicht sieht es so aus, als ob in dem Unglück in diesem Falle Glück herrschen könnte. Zwar schwächt sich der derzeitige Hochdruckeinfluss, der von Westen her bis weit in den Mittelmeerraum reicht, in den kommenden Tagen ab (Abb. 2). Doch scheint sich dabei ein Tief mit Zentrum in der Nähe der betroffenen Region zu befinden.
Dieses kann sich als Vorteil erweisen: denn während der Wind in anderen Regionen Italiens, vor allem in Richtung Piemont und im Süden, in Böen stark bis stürmisch auffrischen wird, befindet sich die Unglücksregion in einem Bereich, in der der Wind allenfalls leicht aufleben dürfte (Abb. 3). Und auch in der darauf folgenden Zeit gibt es im Ensemble der 28-Tages-Prognose nur eine geringe Wahrscheinlichkeit für hohe Windgeschwindigkeiten (Abb. 4).
Kein Sturm in Sicht
Es bleibt also zu hoffen, dass die nur leicht erhöhten Windgeschwindigkeiten vor allem zum Freitag hin nicht bereits ausreichen und das Schiff dort liegenbleibt. Ein Sturm, wie ihn der Spiegel Online in einem entsprechenden Bericht befürchtet hat, ist jedenfalls nicht in Sicht. Die jeweils aktuelle Wetterentwicklung kann dabei immer über die Wettervorhersage für Giglio mitverfolgt werden.