Orkane in Nordeuropa
Orkan "Dagmar", wie er von den Skandinaviern genannt wird (Orkan "Quirin" nach deutscher Namensgebung), hat über eine viertel Million Menschen am zweiten Weihnachtsfeiertag ohne Strom dastehen lassen. Nun folgt Orkan Robert, auf den sich vor allem Schottland vorbereiten muss.
Extreme Windgeschwindigkeiten zu Weihnachten
Doch ist der jetzt unter Abschwächung ziehende Ex-Orkan Quirin noch eine Erwähnung wert. Verbreitet kam es im Süden Skandinaviens in der Nacht zum zweiten Feiertag zu Orkanböen, an der norwegischen Atlantikküste (Svinoy Fyr) wurde ein Spitzenwert von 184 km/h registriert, auf den Gipfeln (Juvvasshoe, Barometerhöhe 1894 m ü. NN) sogar 230 km/h! Damit zählte der Orkan zu den kräftigsten der vergangenen Jahre.
Dementsprechend waren auch die Folgen für Norweger, Schweden und Finnen zu spüren. Zeitweise waren 270.000 Menschen ohne Strom, es kam zu Schneeverwehungen, Bäume stürzten um, und der Auto- und Bahnverkehr kam zeitweise zum Erliegen. Hier ein paar Eindrücke:
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Orkan "Robert" über dem Atlantik
Und schon hat sich über dem Atlantik das nächste Tief rasch verstärkt und zieht nun als Orkantief mit Namen "Robert" auf die Britischen Inseln zu. Sein Hauptsturmfeld wird von Mittwoch auf Donnerstag über Schottland und Nordirland hinwegziehen, wobei dann vor allem dort (wie bereits mehrfach in diesem Monat) wieder mit Orkanböen und Störungen gerechnet werden muss. Eine Abschätzung des europäischen Vorhersagemodells ist in Abb. 4 zu sehen.
Wetterküche Atlantik
Ursache für die hohe Tiefdruckaktivität ist die kräftige Westdrift, die sich auch über einen stark positiven NAO-Index (NAO = Nordatlantische Oszillation, Abb. 5) ausdrückt. Innerhalb dieser kräftigen westlichen Strömung kann sich an der Grenze der verschiedenen Luftmassen über dem Atlantik leicht eine Wellenstörung zu einem kräftigen Tief entwickeln.
So erleben wir in Europa bei einem positiven NAO-Index häufig sehr milde Winter und eine Vielzahl an Stürmen. In dieser Saison ist dabei die Zugbahn dieser Tiefs sehr weit nach Norden verschoben, sodass sich Deutschland häufig auf der warmen Seite befindet und sich vor allem nach Süden hin häufig Hochdruckeinfluss durchsetzen kann.