Weltwetter-Übersicht

Wie jeden Sonntag folgt auch heute wieder die Vorhersage möglichen Extremwetters auf der Welt.

Auch am letzten Sonntag des Jahres widmen wir uns wieder den möglichen Wettergefahren oder Extremereignissen, die weltweit in den kommenden Tagen auftreten könnten. Als erster Indikator dient dabei der Extreme Forecast Index des europäischen Vorhersagemodells, zu sehen in Abb. 1.

  1. Europa
    Bleiben wir zunächst in unseren Breiten, denn in Mittel- und Nordeuropa weicht die Temperatur im Moment extrem vom langjährigen Klimamittel ab. Wer an Heiligabend in die Kirche gegangen ist oder sich nach dem Essen die Beine vertreten hat, konnte vermutlich auf Mütze und Handschuhe verzichten. An den Weihnachtstagen ist es deutlich zu mild und auch in der nächsten Woche bleibt das milde Wetter vorerst erhalten. Anhand von Abbildung 1 lässt sich dies klar erkennen. In diesem Fall zeigt der EF-Index Abweichungen vom Modellklima für die Temperatur an, und zwar in der Weltübersicht für den kommenden Dienstag. Der Extreme Forecast Index oder EFI ist dabei ein Instrument, das als erster Indikator für mögliches Extremwetter dienen kann.

    Die milde Luft hat ihren Ursprung über dem mittleren Atlantik, wodurch sie daher im Winter wesentlich höhere Temperaturen aufweist, als Luft, die über kalte Festlandsflächen zu uns geführt wird. In der Abbildung 2 wird der Usprung der Luftmasse deutlich. Somit befindet sich über Frankreich das Hoch CORA und über dem Nordmeer das Tief QUIRIN. Zwischen den Druckgebilden gelangt milde und sehr feuchte Luft nach Mitteleuropa. Der Warmluftsektor des Tiefs erstreckt sich dabei bis nach Skandinavien.

    Durch den hohen Druckgradient herrscht zudem eine recht kräftige Strömung, was schließlich den Transport der erwärmten Luft begünstigt. Der EFI in der Abbildung 3 soll in dem Zusammenhang die Abweichungen vom Modellklima für die Windböen angeben. Auch hier wird deutlich, dass die Windgeschwindigkeit in den nächsten Tagen im nördlichen Mitteleuropa und besonders in Skandinavien vom langjährigen Mittelwert positiv abweicht, also häufig starke bis stürmische Winde mit Sturmböen auftreten können (Abbildung 4).
     
  2. Südasien
    Ein weiterer Hot-Spot für extreme Wetterereignisse könnte in der kommenden Woche die südöstliche Region Indiens, der Inselstaat Sri Lanka sowie die weiter östlich gelegenen Andamaneninseln im Indischen Ozean werden. Der Extreme Forecast Index für den Niederschlag (Abbildung 5) zeigt positive Anomalien in der Region, was auf die Entwicklung eines womöglichen Zyklons hindeutet. Interessant ist auch das Satellitenbild in der Abbildung 6. Unser Ortwetter zeigt in Port Blair, der größten Stadt der Andamaneninseln, Gewitter mit recht ergiebigen Niederschlagsmengen, was auf mögliche Wettergefahren durch Überschwemmungen oder Erdrutsche hindeuten lässt. In dem Bereich des Tiefs drohen auch hohe Windgeschwindigkeiten, die Sturmschäden verursachen könnten (Abbildung 3).

    Der meiste Regen wird allerdings über dem offenen Meer niedergehen, dennoch könnte zur Wochenmitte auch noch der Süden Indiens von stärkerem Regen betroffen werden.